Dragonforce Edge Of Thorns
Dragonforce, Edge Of Thorns
Saarbrücken, Garage
24.10.2009
24.10.2009
Verkündete Gitarrero Herman Li noch Anfang des Jahres, DRAGONFORCE spielten nicht so viele Shows in Deutschland, weil die Nachfrage schlichtweg nicht so groß sei, so hat es die Briten irgendwie doch in die saarländische Landeshauptstadt verschlagen. Und von mangelndem Interesse kann an diesem Abend auch keine Rede sein: die Saarbrücker Garage ist gut besucht. Ursprünglich sollte die Band auch an diesem Abend von THE NEW BLACK supported werden, tatsächlich jedoch eröffneten die Pfälzer EDGE OF THORNS das Konzert.
Schon bevor ich die Konzerthalle betrat, dachte ich: jetzt hast du DRAGONFORCE zwei Mal live gesehen, zwei Mal einen Bericht geschrieben. Nimm einen von den beiden und füg den einfach hier ein. Ein paar Zeilen zur Vorband, ein Schlusswort, fertig. Denkste. Ich betrat also die Halle, und das erste, was mir auffiel: die T-Shirts waren billiger, man konnte bereits für 20 Tacken ein einseitig bedrucktes Stück Merchandise erwerben. Immerhin!
Punkt acht legen EDGE OF THORNS los, und die vorderen Reihen sind bereits belegt und werden verteidigt. Der Opener „Masquerading Of The Wicked“, Titelsong des gleichnamigen aktuellen, 2007 erschienenen Albums wird freudig aufgenommen, das Publikum wirkt begeistert. Die Band beherrscht ihre Instrumente und ist auch durchaus in der Lage, Songs zu schreiben (Beispiel: „Dark Magician“), aber die Performance des Quintetts lässt leider zu wünschen übrig. Während Sänger Dirk als einziger Aktivposten über die Bühne wirbelt, die Haare stets im Gesicht, stehen der Basser sowie die Gitarristin eher gelangweilt bis teilnahmslos auf ihren Plätzen. Dirks Stimme erinnert stark an RAGEs Peavy, oder wie mein Nachbar vermutete, „wie Peavy, der versucht wie Jon Oliva von SAVATAGE zu klingen“. Man kann sich darüber natürlich streiten, aber die Töne sitzen. Das Publikum rückt während des halbstündigen Gigs näher und beschenkt das Quintett mit viel Applaus.
Nach einer geschlagenen dreiviertel Stunde Umbaupause ertönt ein futuristisches Intro, das mir bei den anderen beiden DRAGONFORCE-Shows nicht zu Ohren gekommen ist. Soviel zum Thema „Jede Show ist gleich“. Zum Glück habe ich nicht darauf gewettet, dass „Heroes Of Our Time“ der zuerst gespielte Song ist…
„Fury Of The Storm“ reiht sich nahtlos an das Intro an, und als die Briten die magischen Bretter erklimmen, werden sie mit tosendem Applaus begrüßt. Sofort bricht Begeisterung aus, es wird gejubelt, gesungen, gehüpft… und Fronter ZP Theart beginnt natürlich umgehend seinen Bühnensport: das Publikum mit Hilfe von Wasserflaschen bespritzen und diese anschließend in die Menge werfen. Die beiden Meister-Gitarristen Sam Totman und Herman Li liefern sich Gitarrenduelle, begleitet von gelangweilten Grimassen, während der andere seine Klampfe bearbeitet. Drummer Dave Mackintosh beeindruckt mit seinem neuen, riesenhaften Drumset während Keyboarder Vadim Pruzhanov den heimlichen Preis für das schrägste Outfit (hautenge gelbe Hose, gestreiftes Hemd, orangefarbene Krawatte und rote Kappe) absahnt und am Keyboard sowie an der Keytar begeistert. Basser Frédéric Leclercq mischt beim Grimassenschneiden natürlich auch mit und überrascht mit Black Metal- und Death Metal-Vocals, als er ein paar Zeilen übernehmen darf. Zusätzlich wurden auch zwei weitere Mikrofone aufgestellt, sodass die beiden Gitarristen als Background-Sänger mitwirken können. Was der Show insgesamt gut tut, denn die Songs erhalten dadurch und durch Frédérics Grunts zusätzlichen Drive.
Auch die Setlist variiert zu denjenigen, die ich bisher zu Ohren bekommen habe. Nach „Fury Of The Storm“ wird das obligatorische „Heroes Of Our Time“ gefeiert, von Backing Vocals begleitet. An “Operation Ground And Pound” und “Reasons To Live” schließen sich das ruhigere Stück “Starfire” sowie „Revolution Deathsquad“ an. Dann folgt der Bonustrack des ersten, 2003 erschienenen, Albums, „Where Dragons Rule“, bei dem Vadim am Keyboard als „Pianist“ das Publikum begeistert. An „Last Journey Home“ schließt sich die erste Single der Briten an, „Valley Of The Damned“. In den Zugabeblock schafften es eine neue Single und das natürlich lang ersehnte „Through The Fire And The Flames“. Nach der Show flachsen die Jungs noch auf der Bühne herum, und Herman Li und Sam Totman lassen sich sogar auf der anschließenden Party blicken und geben Autogramme. Wenn das nicht fanfreundlich ist!
Was soll ich sagen? DRAGONFORCE haben mich schon wieder überrascht! Man kann über die Briten sagen was man will, aber ihre Show ist wirklich sensationell. Sam kann so betrunken sein wie er will, er begeistert einfach das Publikum. Wen interessiert es, ob die Soli exakt denen auf dem Album entsprechen? Tun sie es nicht, spricht das umso mehr für die Flexibilität der beiden Gitarreros. Das Quintett bewies sich auch diesmal als ein perfekt aufeinander abgestimmtes Team. Wieso einfach nur auf die Bühne gehen, sich stumm hinstellen und seinen Job erledigen – so kam es mir bei EDGE OF THORNS leider vor – wenn man genauso gut gemeinsam mit dem Publikum eine Riesenparty feiern kann? Ich bleibe dabei: DRAGONFORCE hätten den langweiligsten Song aller Zeiten spielen können und allein durch ihre Performance einen Hit daraus gemacht. Dieses Talent macht ihre Shows so einzigartig. Und unter uns: ich bin kein Fan von „kopiere anderes Review in diese Datei“. (Alexandra Tausch)
Schon bevor ich die Konzerthalle betrat, dachte ich: jetzt hast du DRAGONFORCE zwei Mal live gesehen, zwei Mal einen Bericht geschrieben. Nimm einen von den beiden und füg den einfach hier ein. Ein paar Zeilen zur Vorband, ein Schlusswort, fertig. Denkste. Ich betrat also die Halle, und das erste, was mir auffiel: die T-Shirts waren billiger, man konnte bereits für 20 Tacken ein einseitig bedrucktes Stück Merchandise erwerben. Immerhin!
Punkt acht legen EDGE OF THORNS los, und die vorderen Reihen sind bereits belegt und werden verteidigt. Der Opener „Masquerading Of The Wicked“, Titelsong des gleichnamigen aktuellen, 2007 erschienenen Albums wird freudig aufgenommen, das Publikum wirkt begeistert. Die Band beherrscht ihre Instrumente und ist auch durchaus in der Lage, Songs zu schreiben (Beispiel: „Dark Magician“), aber die Performance des Quintetts lässt leider zu wünschen übrig. Während Sänger Dirk als einziger Aktivposten über die Bühne wirbelt, die Haare stets im Gesicht, stehen der Basser sowie die Gitarristin eher gelangweilt bis teilnahmslos auf ihren Plätzen. Dirks Stimme erinnert stark an RAGEs Peavy, oder wie mein Nachbar vermutete, „wie Peavy, der versucht wie Jon Oliva von SAVATAGE zu klingen“. Man kann sich darüber natürlich streiten, aber die Töne sitzen. Das Publikum rückt während des halbstündigen Gigs näher und beschenkt das Quintett mit viel Applaus.
Nach einer geschlagenen dreiviertel Stunde Umbaupause ertönt ein futuristisches Intro, das mir bei den anderen beiden DRAGONFORCE-Shows nicht zu Ohren gekommen ist. Soviel zum Thema „Jede Show ist gleich“. Zum Glück habe ich nicht darauf gewettet, dass „Heroes Of Our Time“ der zuerst gespielte Song ist…
„Fury Of The Storm“ reiht sich nahtlos an das Intro an, und als die Briten die magischen Bretter erklimmen, werden sie mit tosendem Applaus begrüßt. Sofort bricht Begeisterung aus, es wird gejubelt, gesungen, gehüpft… und Fronter ZP Theart beginnt natürlich umgehend seinen Bühnensport: das Publikum mit Hilfe von Wasserflaschen bespritzen und diese anschließend in die Menge werfen. Die beiden Meister-Gitarristen Sam Totman und Herman Li liefern sich Gitarrenduelle, begleitet von gelangweilten Grimassen, während der andere seine Klampfe bearbeitet. Drummer Dave Mackintosh beeindruckt mit seinem neuen, riesenhaften Drumset während Keyboarder Vadim Pruzhanov den heimlichen Preis für das schrägste Outfit (hautenge gelbe Hose, gestreiftes Hemd, orangefarbene Krawatte und rote Kappe) absahnt und am Keyboard sowie an der Keytar begeistert. Basser Frédéric Leclercq mischt beim Grimassenschneiden natürlich auch mit und überrascht mit Black Metal- und Death Metal-Vocals, als er ein paar Zeilen übernehmen darf. Zusätzlich wurden auch zwei weitere Mikrofone aufgestellt, sodass die beiden Gitarristen als Background-Sänger mitwirken können. Was der Show insgesamt gut tut, denn die Songs erhalten dadurch und durch Frédérics Grunts zusätzlichen Drive.
Auch die Setlist variiert zu denjenigen, die ich bisher zu Ohren bekommen habe. Nach „Fury Of The Storm“ wird das obligatorische „Heroes Of Our Time“ gefeiert, von Backing Vocals begleitet. An “Operation Ground And Pound” und “Reasons To Live” schließen sich das ruhigere Stück “Starfire” sowie „Revolution Deathsquad“ an. Dann folgt der Bonustrack des ersten, 2003 erschienenen, Albums, „Where Dragons Rule“, bei dem Vadim am Keyboard als „Pianist“ das Publikum begeistert. An „Last Journey Home“ schließt sich die erste Single der Briten an, „Valley Of The Damned“. In den Zugabeblock schafften es eine neue Single und das natürlich lang ersehnte „Through The Fire And The Flames“. Nach der Show flachsen die Jungs noch auf der Bühne herum, und Herman Li und Sam Totman lassen sich sogar auf der anschließenden Party blicken und geben Autogramme. Wenn das nicht fanfreundlich ist!
Was soll ich sagen? DRAGONFORCE haben mich schon wieder überrascht! Man kann über die Briten sagen was man will, aber ihre Show ist wirklich sensationell. Sam kann so betrunken sein wie er will, er begeistert einfach das Publikum. Wen interessiert es, ob die Soli exakt denen auf dem Album entsprechen? Tun sie es nicht, spricht das umso mehr für die Flexibilität der beiden Gitarreros. Das Quintett bewies sich auch diesmal als ein perfekt aufeinander abgestimmtes Team. Wieso einfach nur auf die Bühne gehen, sich stumm hinstellen und seinen Job erledigen – so kam es mir bei EDGE OF THORNS leider vor – wenn man genauso gut gemeinsam mit dem Publikum eine Riesenparty feiern kann? Ich bleibe dabei: DRAGONFORCE hätten den langweiligsten Song aller Zeiten spielen können und allein durch ihre Performance einen Hit daraus gemacht. Dieses Talent macht ihre Shows so einzigartig. Und unter uns: ich bin kein Fan von „kopiere anderes Review in diese Datei“. (Alexandra Tausch)