Neaera - Omnicide - Creation Unleashed
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. I Loathe
2. Prey to Anguish
3. Wretched of the Earth
4. Grave New World
5. Age of Hunger
6. Caesura
7. Omnicide
8. In Near Ruins
9. Nothing Doctrine
10. I Am the Rape
Die Bloodchamber meint:
Als NEAERA-Fan der ersten Stunde – dafür müsste man theoretisch erst vier Jahre alt sein – ist mir die Musik der Münsteraner seit dem ersten Album nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Die Band hat in einer unfassbar kurzen Zeit den Weg an die Spitze der deutschen Metalszene geschafft, zumindest was den harten Sektor betrifft. Der durchlaufene Reifeprozess ist beachtlich! Vier Alben in vier Jahren und davon jedes – soviel kann bereits vorweggenommen werden – eine Bereicherung unserer Musiklandschaft. 2009 steht mit „Omnicide-Creation Unleashed“ der nächste Karriereschritt auf dem Prüfstand und auch dieser wird gekonnt gemeistert.
Von der ersten Minute an wird dem Hörer hier bedingungslos das Haupthaar von der Fontanelle gefegt. Düsterer, härter, kompromissloser und vor allem schwärzer ist das Material geworden. NEAERA feilen weiter erfolgreich an ihrem Konzept, bieten eine todesbleierne Grundsubstanz, die dank Kreischsäge Benny am Mikro inzwischen durchaus auch bei Black Metal Hörern Gefallen finden dürfte. Die Growls stehen trotz allem im Vordergrund und poltern gemeinsam mit einer fast konstanten Blastbeat-Attacke dem Hörer den puren Hass entgegen. Vergleicht man den Opener „I Loathe“ mit dem Opener der ersten Scheibe, erkennt man die Band kaum wieder, wäre da nicht der fast typische NEAERA-Gitarrensound. Wem „Armamentarium“ zu dunkel war, dem wird schon jetzt das Licht ausgeknipst. Simple Zugänglichkeit, harmonische Melodien und Eingängigkeit sucht man hier vergeblich. „Omnicide“ braucht mehr Durchläufe als jedes NEAERA-Album zuvor. Man muss sie suchen, die Momente, in denen sich wieder das Mitsummen lohnt, in denen es plötzlich klick macht, weil die Melodie einen ergriffen hat. „Prey to Anguish“ entpuppt sich beispielsweise mit der Zeit als aggressive Sahneschnitte, die ein gewisses „Hitpotential“ bietet. Als Grower etabliert sich auch „Grave New World“. Daneben wemsen sich vor allem der Namensgeber und das finale „I Am The Rape“ in die zentralen Hirnwindungen des Hörers.
Die musikalische Weiterentwicklung ist in jeder Sekunde spürbar und dürfte auch von einem noch breiteren Publikum honoriert werden als zuvor. Fraglich ist jedoch, ob diese brachiale Fortsetzung auch den vierjährigen Fans der ersten Stunde gefällt. Ich persönlich kann jeden Verehrer von „The Rising Tide of Oblivion“ verstehen wenn er sagt: „Bis hierhin und nicht weiter!“ „Omnicide“ ist ein klasse Album für Death Metal Fans, Freunde brachial-moderner Abrissbirnen und sicherlich auch einen Großteil der NEAERA-Fanbase. Dass Hits wie „Where Submission Reigns“ der Band allerdings hier völlig abhanden gekommen sind, ist die Kehrseite der Medaille und ich muss sagen, wenn das nächste Album diesen Schritt weiter verfolgt, könnte für mich auch langsam der Ofen aus sein…
Von der ersten Minute an wird dem Hörer hier bedingungslos das Haupthaar von der Fontanelle gefegt. Düsterer, härter, kompromissloser und vor allem schwärzer ist das Material geworden. NEAERA feilen weiter erfolgreich an ihrem Konzept, bieten eine todesbleierne Grundsubstanz, die dank Kreischsäge Benny am Mikro inzwischen durchaus auch bei Black Metal Hörern Gefallen finden dürfte. Die Growls stehen trotz allem im Vordergrund und poltern gemeinsam mit einer fast konstanten Blastbeat-Attacke dem Hörer den puren Hass entgegen. Vergleicht man den Opener „I Loathe“ mit dem Opener der ersten Scheibe, erkennt man die Band kaum wieder, wäre da nicht der fast typische NEAERA-Gitarrensound. Wem „Armamentarium“ zu dunkel war, dem wird schon jetzt das Licht ausgeknipst. Simple Zugänglichkeit, harmonische Melodien und Eingängigkeit sucht man hier vergeblich. „Omnicide“ braucht mehr Durchläufe als jedes NEAERA-Album zuvor. Man muss sie suchen, die Momente, in denen sich wieder das Mitsummen lohnt, in denen es plötzlich klick macht, weil die Melodie einen ergriffen hat. „Prey to Anguish“ entpuppt sich beispielsweise mit der Zeit als aggressive Sahneschnitte, die ein gewisses „Hitpotential“ bietet. Als Grower etabliert sich auch „Grave New World“. Daneben wemsen sich vor allem der Namensgeber und das finale „I Am The Rape“ in die zentralen Hirnwindungen des Hörers.
Die musikalische Weiterentwicklung ist in jeder Sekunde spürbar und dürfte auch von einem noch breiteren Publikum honoriert werden als zuvor. Fraglich ist jedoch, ob diese brachiale Fortsetzung auch den vierjährigen Fans der ersten Stunde gefällt. Ich persönlich kann jeden Verehrer von „The Rising Tide of Oblivion“ verstehen wenn er sagt: „Bis hierhin und nicht weiter!“ „Omnicide“ ist ein klasse Album für Death Metal Fans, Freunde brachial-moderner Abrissbirnen und sicherlich auch einen Großteil der NEAERA-Fanbase. Dass Hits wie „Where Submission Reigns“ der Band allerdings hier völlig abhanden gekommen sind, ist die Kehrseite der Medaille und ich muss sagen, wenn das nächste Album diesen Schritt weiter verfolgt, könnte für mich auch langsam der Ofen aus sein…
Im Fadenkreuz
Bastian Greb [bg]
Experte für Modernes und alles was sonst nirgendwo reinpasst
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Stefan Hofmann [sh]
Experte für Death, Black und Thrash Metal
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.