Immolation - Majesty And Decay

Immolation - Majesty And Decay
Death Metal
erschienen am 05.03.2010 bei Nuclear Blast
dauert 45:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. The Purge
3. A Token Of Malice
4. Majesty And Decay
5. Divine Code
6. In Human Form
7. A Glorious Epoch
8. Interlude
9. A Thunderous Consequence
10. The Rapture Of Ghosts
11. Power And Shame
12. The Comfort Of Cowards

Die Bloodchamber meint:

„Shadows In The Light“ hat mich seinerzeit absolut von der Band überzeugt, wenige Hördurchgänge waren dazu nötig. Etwa zeitgleich führte ich mir auch NILE ausführlich zu Gemüte und die beiden haben ein Gespann abgeliefert, das ich wochenlang geradezu vergöttert habe ob ihrer maßlosen Brutalität – im Alter von 16 Jahren ist solch ein Todesblei schon ein derbes Kaliber.
Was mir unmissverständlich den Reiz an IMMOLATION klar machte, waren die Hooklines, die sich wie eine Bohrmaschine den Weg durch die Schädeldecke bahnen. Die strikten Geschwindigkeiten, der druckvolle Bass und ein aufpeitschender Groove sind es zudem, was letztendlich eine majestätische Überlegenheit darstellt. Und majestätisch ist auch dieses Album, allein schon vom Titel und dem Cover-Artwork rührt dieser Vergleich her. Aber letztendlich ist es auch eine gelungene Fortsetzung einer tollen Diskographie und in allen Belangen ein glänzender Repräsentant des Genres.

Es gibt kein schlechtes Lied auf diesem Album, es gibt noch nicht einmal ein wirklich schlechtes Riff oder einen unpassend vorgetragenen Vers. Alle Einzelheiten treten als Kollektiv auf und es macht keine Gefangenen. Als Metapher muss ja oftmals die gute alte Dampfwalze herhalten, und auch diesmal greife ich darauf zurück; denn überrollt und plattgewalzt wird jeder, der sich auf das Album voll einlässt.

Was mir im Vergleich zu früheren Alben stärker auffällt, sind die epischen Momente, in denen man durch eine langsame Geschwindigkeit ein Gefühl von Dominanz ausstrahlt. Der Schlussteil von „A Thunderous Consequence“ sei hier genannt. Um gleich an dieser Stelle zu bleiben, erwähne ich noch den Beginn vom darauf folgenden „The Rapture Of Ghosts“, in dem die Musiker alle nach und nach einsteigen und sich in seinem Verlauf wie Gewitterwolken zusammenziehen und kompromisslos losdonnern. Diese Gestaltungsform tritt im Übrigen des Öfteren auf dieser Platte auf, meines Erachtens auch öfter als früher. Diese dezenten neuen Elemente sind aber schon das einzige, was wirklich einen zählbaren Unterschied zum früheren Schaffen aufweist – der Sound ist schlicht und weder experimentell noch aufdringlich.

Wen IMMOLATION schon immer kalt gelassen hat oder wer viel Wert darauf legt, die Songstrukturen augenblicklich anhand ihrer Melodie zu erkennen, dem kann man vom Kauf abraten. Die Erwartungshaltung seitens der Fans war scheinbar enorm und die Zahl der Wartenden war auch nicht zu verachten und diese Leute wissen genau wie ich: „Majesty And Decay“ ist ein absoluter Killer. Ich habe zwar mit einem starken Album im Vorfeld schon gerechnet, aber letztendlich hat mich dieses Mörderteil umgepustet.
-