Immolation - Kingdom Of Conspiracy

Immolation - Kingdom Of Conspiracy
Death Metal
erschienen am 10.05.2013 bei Nuclear Blast
dauert 40:53 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Kingdom Of Conspiracy
2. Bound To Order
3. Keep The Silence
4. God Complex
5. Echoes Of Despair
6. Indoctrinate
7. The Great Sleep
8. A Spectacle Of Lies
9. Serving Divinity
10. All That Awaits Us

Die Bloodchamber meint:

Schon wieder drei Jahre ist es her, dass sich IMMOLATION selbst mit einem Mörderalbum eine Krone aufsetzten, die sie sich schon weit vorher verdient haben. Mit „Kingdom Of Conspiracy“ legen sie eindrucksvoll nach und zeigen den Lauschern, wie man vor lauter Druck die eigenen vier Wände zum Einstürzen bringt.

Auch auf dem aktuellsten Werk machen die Amis an sich nichts verkehrt. Die Gitarrenbrüder schießen Bolzen im Kreuzfeuer aus dem Verstärker, bauen Gitarrenwände monströs auf und lassen die Türme in gewaltigen Taktwechseln wieder einstürzen, um mit feinen Hooklines, Duellen und Soli den Phönix aus der Asche steigen zu lassen. Der Drummer drischt dabei immer fleißig hinterher und wartet mit Fills auf, die Pulsadern zum Beben bringen.
An einigen Stellen auf „Kingdom Of Conspiracy“ shredden die Amis auch in bester Ostküsten Hardcore-/Thrash-Manier, komplex und dissonant bleibt das Ganze dennoch. Oft sind es auch simple Riffs und Licks, die aber so fein ineinandergreifen, dass das Gesamtwerk erneut zu einem anmaßenden Kunstwerk wird. Die letzten beiden Tracks sind ein Finale, das seinesgleichen sucht, ein Wunder, wenn die Fingerkuppen der Gitarristen es heil aus dem Studio geschafft haben. Als Rausschmeißer sind sie eigentlich schon Perlen vor die Säue. Die erste Hälfte des Albums stinkt dagegen ein bisschen ab - „Keep The Silence“ scheint aus der „Majesty And Decay“-Konserve recycled zu sein und auch das kompromisslos eingeknüppelte „Echoes Of Despair“ erreicht nicht den gewohnten Charme, wobei in jedem Song aber ausreichend Abwechslung steckt, um sie nicht als Tiefpunkt bezeichnen zu müssen.

Der Sound ist wieder bombastisch geworden, der Bass zerquetscht einen geradezu und die Höhen des nächsten Gitarrenlicks lassen einen gierig nach Luft schnappen. Mit dem Budget des grünen Major-Labels hat man nun mal mehr Möglichkeiten und Produzent Paul Orofino, der die Band wie kein Zweiter kennt, weiß damit ordentlich was anzufangen.
Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger oder den frühen Werken ist „Kingdom Of Conspiracy“ nicht ganz so geschlossen, man könnte sagen, der rote Faden zittert und pendelt manchmal ein wenig. Nichtsdestotrotz zeugen IMMOLATION von gnadenloser Effizienz und haben ein wirklich gutes Album eingeprügelt.
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