Omnium Gatherum - New World Shadows

Omnium Gatherum - New World Shadows
Melodic Death Metal
erschienen am 04.02.2011 bei Lifeforce Records
dauert 51:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Everfields
2. Ego
3. New world shadows
4. Soul journeys
5. Nova flame
6. An infinite Mind
7. Watcher of the skies
8. The distance
9. Deep cold

Die Bloodchamber meint:

OMNIUM GATHERUM waren immer eine dieser Bands, die es schon recht lange gibt, die regelmäßig Alben veröffentlichte, die auch größtenteils recht schmackhafte Kost servierte, aber die es trotz ausgiebiger Live-Aktivitäten nie irgendwie auf einen grünen Zweig, geschweige denn an die Spitze irgendeines Genres geschafft hat. Vielleicht lag es daran, dass man sich immer bewusst irgendwie zwischen die Stühle setzte, vielleicht wusste man auch einfach nicht, welcher Stuhl denn nun am besten zum Arsch passte. Mit ihrem fünften Album könnte den Finnen nun endlich mal der größere Durchbruch gelingen, denn „New World Shadows“ ist eine durchweg stimmige Scheibe geworden, den Arsch-Vorwurf müssen sie sich dennoch gefallen lassen.

Denn es ist mehr als offensichtlich, dass die Band während ihrer letztjährigen Touren mit DARK TRANQUILLITY, SWALLOW THE SUN und INSOMNIUM ihren Kollegen ziemlich deutlich auf die Finger geschaut hat. „New World Shadows“ kommt mit einer gewaltigen melancholischen Schlagseite daher, präsentiert sich als melodisch-düsteres, ja teilweise fast schon doomiges Melodic Death Album, das sich gewaltig an den erwähnten Vorbildern orientiert. Gleichzeitig erinnert das von Dan Swanö produzierte Album mit schnellen, spritzigen Beiträgen wie „Ego“ oder „The Distance“ bewusst oder zufällig an dessen frühere Glanztaten mit EDGE OF SANITY, während „Nova Flame“ gar auch irgendwie nach ein bisschen SOILWORK ohne Klargesang klingt. Sicher, das sind ne ganze Menge große Namen, aber bei Weitem nicht die schlechtesten Vorbilder. Und das Wichtigste: es funktioniert!

Zusammen mit den dezenten Keyboard-Einlagen, den immens gesteigerten und teils richtig intensiven Growls (die zum Glück meilenweit vom Bellen auf „New World Shadows“ entfernt sind) schafft es das aktuelle Album, als eine sehr stimmige Einheit aufzutreten, was in Anbetracht der Diskographie nicht gerade selbstverständlich ist. Gelegentliche Experimente mit Klargesang sind glücklicherweise nicht derart daneben wie in früheren Alben, sondern passen sich gut ins Geschehen ein. Diverse selbstverliebte instrumentale Längen im zweiten Drittel kann man aufgrund der Laufzeit auch gern verschmerzen. Im Großen und Ganzen haben die Finnen diesmal wohl den richtigen Stuhl erwischt und sich genüsslich und mit sehr viel Leidenschaft darauf festgesessen. Wen also nicht stört, dass dort bereits einige Leute hocken, der sollte unbedingt mal „New World Shadows“ antesten. Mich jedenfalls hat die Scheibe durchweg positiv überrascht.
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