Omnium Gatherum - Beyond

Omnium Gatherum - Beyond
Melodic Death Metal
erschienen am 22.02.2013 bei Lifeforce Records
dauert 57:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. LuoTo
2. New Dynamic
3. In The Rim
4. Nightwalkers
5. Formidable
6. The Sonic Sign
7. Who Could Say
8. The Unknowing
9. Living In Me
10. White Palace

Die Bloodchamber meint:

Spannend war sie schon, die Frage nach dem Nachfolger von "New World Shadows", vor allem nachdem OMNIUM GATHERUM endlich so etwas wie eine klare Linie finden und dies in einem einschneidenden Album manifestieren konnten. Bleibt auf "Beyond" noch etwas von der stimmigen, melancholischen Atmosphäre übrig? Würde man die Erfolgsformel beibehalten oder wieder doch etwas ganz anderes versuchen? Oder gar wieder der früheren Experimentierlust verfallen?

Nun, nachdem das Ergebnis aus den Boxen schallt, lassen sich guten Gewissen alle Fragen irgendwie mit "Ja" beantworten. Grundsätzlich haben die Finnen den Atmosphäre-Regler wieder weit aufgedreht. Ausgebreitete Keyboard-Teppiche, eine ordentliche Portion Akustik-Gezupfe und jede Menge Gitarren-Melodien sorgen zusammen mit den gepflegt tiefer gelegten Growls und gemächlichem Tempo für eine stabile Basis aus aufgerichteten Nackenhärchen. Dieses Mal jedoch, und das stellt bereits der Opener klar, darf auch gern einmal einen Zacken flotter gerifft werden. Klar, dass es da dem Finnen in den Fingern juckt, auch mal etwas kräftiger in die Tasten des Keyboards zu hauen, da kann er ja nichts dafür, das ist ja genetisch bedingt. Nur leider hätte der Rest der Band ihn mal lieber etwas mehr zügeln sollen, denn manch energische Synthie-Einlage entwertet doch das Gesamtbild nicht unerheblich. So werden wohl letztlich oftmals persönliche Vorlieben für oder gegen dieses Instrument über die individuelle Wirkung des Albums entscheiden.
Und wo wir gerade bei genetisch bedingten Ursachen sind: Jeder Mensch vor einem Mikrofon wäre kein echter Finne, wenn er beim Gedanken an Melancholie nicht automatisch den Drang nach weinerlichem Klargesang verspüren würde. Und so veredeln unweigerlich auch "Who Could Say" solche Ozzy Tribute Vocals, zum Glück aber konterkariert von langsamen Growls.

Zusammenfassend gibt sich "Beyond" jedenfalls recht abwechslungsreich. Ein Abwechslungsreichtum, der auch die früheren Werke OMNIUM GATHERUMs auszeichnete, dort jedoch häufig einher kam mit einer gewissen Perspektivlosigkeit. Nun scheint zumindest eine halbwegs klare Linie gefunden zu sein, auch wenn gelegentliche Ausrutscher nach oben oder unten noch zu verzeichnen sind. Dies lässt das aktuelle Album von der Gesamtwirkung her hinter seinem Vorgänger zurückbleiben. Jedoch ist auch "Beyond" über weite Strecken der lebende Beweis, dass OMNIUM GATHERUM es mittlerweile geschafft haben dürften, aus der Masse der "So lala"-Support-Bands herauszuragen.
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