Rhapsody Of Fire - From Chaos To Eternity
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Ad Infinitum
2. From Chaos To Eternity
3. Tempesta Di Fuoco
4. Ghosts Of Forgotten Worlds
5. Anima Perduta
6. Aeons Of Raging Darkness
7. I Belong To The Stars
8. Tornado
9. Heroes Of The Waterfalls' Kingdom
Die Bloodchamber meint:
Gewohnt bodenständig und nüchtern präsentieren sich unsere Lieblingsitaliener von RHAPSODY OF FIRE schon rein äußerlich, denn wer ist nicht schon mal nach einem harten Arbeitstag mit dem Einhornpegasus nach Hause geflogen, um dem alltäglichen Wahnsinn auf der Straße zu entgehen. Nach 15 Jahren und einer großen Zahl verschiedener Veröffentlichungen ist das neue Album eine entscheidende Zäsur. Weniger weil mit Tom Hess ein neuer Mann versucht, neben Luca Turilli an der Gitarre zu bestehen, sondern weil „From Chaos To Eternity“ die Storyline („Emerald Sword“, Dargor, etc.) abschließt, die sich mehr oder weniger prägend durch alle bisherigen Veröffentlichungen gezogen hat, und dabei auch Sir Christopher Lee seinen voraussichtlich letzten Auftritt als Erzähler für RHAPSODY OF FIRE hat.
Zum Abschluss eines solch langen Zyklus wäre natürlich ein Hitfeuerwerk, dass die Geschichte des „Symphonic Epic Hollywood Metal“ – der Ausdruck, den die Italiener einst selbst eingeführt haben, um ihre Verquickung von Soundtrack-artigem musikalischen Geschichtenerzählen und mehr oder weniger dudeligem Power Metal zu beschreiben – aufgreift, weiterentwickelt und zu einem großen (vorläufigen) Ende führt. Nun ja. „From Chaos To Eternity“ greift auf, was man von RHAPSODY OF FIRE kennt: Hochmelodiöses Keyboarding, Flitzefingergitarren, die auch mal kraftvoll zubeißen und im Kontrast zu beschaulich-balladesken Zauberwaldklängen stehen („Anima Perduta“), und Fabio Lione, der sich mit Gefühl und Bergsteigerambitionen durch die Tonleitern singt. Das ergibt durchaus ein rundes Gesamtbild, gerade der Titeltrack-Tempokracher macht richtig Laune und durch die Einleitung von Patrice Guers am Bass wird man auf das überraschend giftige, voll überzeugende „Aeons Of Raging Darkness“ besser vorbereitet als auf die Giftspritzenmomente des im Vorfeld bekannten „Tornado“.
Nicht von der Hand zu weisen ist bei „From Chaos To Eternity“ aber auch, dass sich das Konzept, vielleicht auch für die Band selbst, über die Jahre ein wenig abgenutzt hat. Das Spektakuläre, die Wow-Momente, das Theatralische scheinen anders als in den Anfangsjahren der Band den frischem, unstillbaren Hunger nach Bombast und Melodien nicht mehr als zentrale Motivation in sich zu tragen, sondern sind ein wenig zum Selbstzweck verkommen. Das liegt zum Teil sicher an der enorm hohen Veröffentlichungsdichte - in den letzten 15 Monaten erschienen zwei Alben und eine EP -, wahrscheinlich ist es aber auch einfach an der Zeit für einen Neustart, der den Italienern nicht nur inhaltlich mehr Freiheiten gibt und sie wieder so unbeschwert wie einst aufspielen lässt.
Ob so ein Reboot eher zu schwungvollen Hymnen oder doch zu grotesk überlangen und dennoch recht fesselnden Film(-soundtrack)-Soundalikes wie dem abschließenden „Heroes Of The Waterfalls‘ Kingdom“ führen, ist dabei im Prinzip unerheblich. So lange Luca Turilli, Alex Staropoli und Co sich mit ganzem Herzen und frischem Elan etwas widmen, bestehen keine Zweifel an der Qualität des zu erwartenden Ergebnisses. Bis dahin ist „From Chaos To Eternity“ ein würdiges Ende für den ersten Karriereabschnitt von RHAPSODY OF FIRE, selbst wenn es mit den Frühwerken nicht konkurrieren kann.
Zum Abschluss eines solch langen Zyklus wäre natürlich ein Hitfeuerwerk, dass die Geschichte des „Symphonic Epic Hollywood Metal“ – der Ausdruck, den die Italiener einst selbst eingeführt haben, um ihre Verquickung von Soundtrack-artigem musikalischen Geschichtenerzählen und mehr oder weniger dudeligem Power Metal zu beschreiben – aufgreift, weiterentwickelt und zu einem großen (vorläufigen) Ende führt. Nun ja. „From Chaos To Eternity“ greift auf, was man von RHAPSODY OF FIRE kennt: Hochmelodiöses Keyboarding, Flitzefingergitarren, die auch mal kraftvoll zubeißen und im Kontrast zu beschaulich-balladesken Zauberwaldklängen stehen („Anima Perduta“), und Fabio Lione, der sich mit Gefühl und Bergsteigerambitionen durch die Tonleitern singt. Das ergibt durchaus ein rundes Gesamtbild, gerade der Titeltrack-Tempokracher macht richtig Laune und durch die Einleitung von Patrice Guers am Bass wird man auf das überraschend giftige, voll überzeugende „Aeons Of Raging Darkness“ besser vorbereitet als auf die Giftspritzenmomente des im Vorfeld bekannten „Tornado“.
Nicht von der Hand zu weisen ist bei „From Chaos To Eternity“ aber auch, dass sich das Konzept, vielleicht auch für die Band selbst, über die Jahre ein wenig abgenutzt hat. Das Spektakuläre, die Wow-Momente, das Theatralische scheinen anders als in den Anfangsjahren der Band den frischem, unstillbaren Hunger nach Bombast und Melodien nicht mehr als zentrale Motivation in sich zu tragen, sondern sind ein wenig zum Selbstzweck verkommen. Das liegt zum Teil sicher an der enorm hohen Veröffentlichungsdichte - in den letzten 15 Monaten erschienen zwei Alben und eine EP -, wahrscheinlich ist es aber auch einfach an der Zeit für einen Neustart, der den Italienern nicht nur inhaltlich mehr Freiheiten gibt und sie wieder so unbeschwert wie einst aufspielen lässt.
Ob so ein Reboot eher zu schwungvollen Hymnen oder doch zu grotesk überlangen und dennoch recht fesselnden Film(-soundtrack)-Soundalikes wie dem abschließenden „Heroes Of The Waterfalls‘ Kingdom“ führen, ist dabei im Prinzip unerheblich. So lange Luca Turilli, Alex Staropoli und Co sich mit ganzem Herzen und frischem Elan etwas widmen, bestehen keine Zweifel an der Qualität des zu erwartenden Ergebnisses. Bis dahin ist „From Chaos To Eternity“ ein würdiges Ende für den ersten Karriereabschnitt von RHAPSODY OF FIRE, selbst wenn es mit den Frühwerken nicht konkurrieren kann.
Im Fadenkreuz
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen