Rhapsody Of Fire - Triumph Or Agony
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Dar-Kunor
2. Triumph Or Agony
3. Heart Of The Darklands
4. Old Age Of Wonders
5. The Myth Of The Holy Sword
6. II Canto del vento
7. Silent Dream
8. Bloody Red Dungeons
9. Son Of Pain
10. The Mystic Prophecy Of The Demon Knight
11. Dark Reign Of Fire
Die Bloodchamber meint:
“A Elbereth Gilthoniel...” - genau das kommt mir bei den ersten geflüsterten Worten der neuen ROF-Scheiblette in den Sinn, bevor das Intro nach anschwellendem Streichereinsatz in die fast schon obligatorische Bombastorgie samt Chor übergeht. Die Italiener sind zurück, und mit “Triumph Or Agony” will man auf der einen Seite natürlich die übermächtige Vorgängerscheibe fortführen, während im partiell bangenden Anhängerlager durchaus die Hoffnung auf etwas mehr Metal gehegt wird.
Mehr Metal ist es indes definitiv nicht geworden. Zwar hält man sich mit allzu bombastischen Überlängestücken weitgehend zurück, aber auch auf der neuesten Scheibe ist das Orchester ein mehr als gleichwertiger - und damit prägender – Bestandteil. Egal ob in flotteren Songs wie dem Titeltrack und “Heart Of The Darklands”, in schwertstarrenden Stampfern a la “The Myth Of The Holy Sword” und “Silent Dream”, oder in den häufigen ruhigen Momenten – die Musik ist durchwirkt mit dicken Streichern, barocken Spielereien und gelegentlichen Chor-Eruptionen.
Die Komplexität der metallischen Bestandteile (Bass, Gitarre) hingegen wurde etwas zurückgefahren, auf ausufernde Soloparts fast gänzlich verzichtet. Stattdessen rockt man überwiegend straight und nicht zu schnell drauflos, was hier und da durchaus mit neueren Manowar zu vergleichen ist.
Einzige Ausnahme ist vielleicht der mal wieder unschlagbar betitelte Übertrack “The Mystic Prophecy...”, der in seinem einfach nicht langweilig werdenden Verlauf an “Queen Of The dark Horizons” erinnert und das schnellste Riff der insgesamt eher brütenden Scheibe birgt. Das ist dafür dann aber auch richtig geil, was durch ungewohnt aggressive Vocals noch unterstrichen wird. Neben “Triumph Or Agony”ganz klar mein Favorit.
Desweiteren sticht die hohe Dichte an Balladen und balladesken Abschnitten ins Auge: Neben dem obligatorischen Italienischkurs (“Il Canto Del Vento”) haben es mit “Old Age Of Wonders” (die mittelalterliche Variante) und dem arg pathetischen Schmachter “Son Of Pain” (guter Gesang) für meinen Geschmack nicht durchweg hochklassige Stücke in die Tracklist geschafft, und auch in den gehobenen Midtempo-Stücken wird der Dramatik wegen desöfteren mal die Bremse bemüht. Leider reicht es aufgrund der reduzierten Spielzeiten dann oft hintenraus nicht mehr ganz zu einem grandiosen Finale, so dass man manchmal den Eindruck hat, die Stücke würden einfach versiegen.
Hier war der Vorgänger dann doch noch einen Zacken schärfer, indem er sich bedingungslos (in Anlage und Spielzeit) zum Epischen bekannte und den gebotenen Raum auch “selbstherrlich” zu füllen vermochte. Den etwas gestrafften Kompositionen auf “TOA” fehlt bisweilen die ausladende Wucht, die Textur, um den selbstgestellten Soundtrack-Ambitionen gerecht zu werden.
Wo wir gerade beim Meckern sind: Die technisch makellosen Gesangslinien haben es anno 2006 mehr als einmal geschafft, mich an frühere Werke der Band zu erinnern, und wirken bisweilen etwas ausgelutscht und recycelt. Mag auch daran liegen, dass die leicht lästige Kinderliedattitüde der dritten Scheibe wieder etwas deutlicher hervortritt (“Heart Of The Darklands”) und dem Pathos phasenweise etwas von seiner schicksalsschwangeren Aura raubt. Momentan ist das zwar noch nichts Schlimmes, aber hier sollten die Italiener beim nächsten Album definitiv ein Auge drauf haben, um Verstimmungen zu vermeiden.
Was bleibt also als Fazit? “Triumph Or Agony” ist ein ausgewogenes – vielleicht zuweilen etwas behäbiges - Stück Bombastmetall, welches vor allem Fans der letzten Scheibe ansprechen dürfte. Den Anhängern der älteren Alben wird neben der Abwesenheit von Uptempo-Granaten vor allem die nahtlose Verflechtung von Klassik und Metal böse aufstossen. Allerdings steht genau diese Synthese der verschiedenen musikalischen Mittel einmal mehr konkurrenzlos da und wird von der hervorragenden Produktion nur noch unterstrichen, was am Ende doch wieder für ein entspanntes Hörvergnügen sorgt.
Hochklassig ist das gebotene Material nämlich ohne Frage, auch wenn Rhapsody es noch besser können.
Repräsentative Anspieltipps: “Triumph Or Agony”, “Silent Dream”
Mehr Metal ist es indes definitiv nicht geworden. Zwar hält man sich mit allzu bombastischen Überlängestücken weitgehend zurück, aber auch auf der neuesten Scheibe ist das Orchester ein mehr als gleichwertiger - und damit prägender – Bestandteil. Egal ob in flotteren Songs wie dem Titeltrack und “Heart Of The Darklands”, in schwertstarrenden Stampfern a la “The Myth Of The Holy Sword” und “Silent Dream”, oder in den häufigen ruhigen Momenten – die Musik ist durchwirkt mit dicken Streichern, barocken Spielereien und gelegentlichen Chor-Eruptionen.
Die Komplexität der metallischen Bestandteile (Bass, Gitarre) hingegen wurde etwas zurückgefahren, auf ausufernde Soloparts fast gänzlich verzichtet. Stattdessen rockt man überwiegend straight und nicht zu schnell drauflos, was hier und da durchaus mit neueren Manowar zu vergleichen ist.
Einzige Ausnahme ist vielleicht der mal wieder unschlagbar betitelte Übertrack “The Mystic Prophecy...”, der in seinem einfach nicht langweilig werdenden Verlauf an “Queen Of The dark Horizons” erinnert und das schnellste Riff der insgesamt eher brütenden Scheibe birgt. Das ist dafür dann aber auch richtig geil, was durch ungewohnt aggressive Vocals noch unterstrichen wird. Neben “Triumph Or Agony”ganz klar mein Favorit.
Desweiteren sticht die hohe Dichte an Balladen und balladesken Abschnitten ins Auge: Neben dem obligatorischen Italienischkurs (“Il Canto Del Vento”) haben es mit “Old Age Of Wonders” (die mittelalterliche Variante) und dem arg pathetischen Schmachter “Son Of Pain” (guter Gesang) für meinen Geschmack nicht durchweg hochklassige Stücke in die Tracklist geschafft, und auch in den gehobenen Midtempo-Stücken wird der Dramatik wegen desöfteren mal die Bremse bemüht. Leider reicht es aufgrund der reduzierten Spielzeiten dann oft hintenraus nicht mehr ganz zu einem grandiosen Finale, so dass man manchmal den Eindruck hat, die Stücke würden einfach versiegen.
Hier war der Vorgänger dann doch noch einen Zacken schärfer, indem er sich bedingungslos (in Anlage und Spielzeit) zum Epischen bekannte und den gebotenen Raum auch “selbstherrlich” zu füllen vermochte. Den etwas gestrafften Kompositionen auf “TOA” fehlt bisweilen die ausladende Wucht, die Textur, um den selbstgestellten Soundtrack-Ambitionen gerecht zu werden.
Wo wir gerade beim Meckern sind: Die technisch makellosen Gesangslinien haben es anno 2006 mehr als einmal geschafft, mich an frühere Werke der Band zu erinnern, und wirken bisweilen etwas ausgelutscht und recycelt. Mag auch daran liegen, dass die leicht lästige Kinderliedattitüde der dritten Scheibe wieder etwas deutlicher hervortritt (“Heart Of The Darklands”) und dem Pathos phasenweise etwas von seiner schicksalsschwangeren Aura raubt. Momentan ist das zwar noch nichts Schlimmes, aber hier sollten die Italiener beim nächsten Album definitiv ein Auge drauf haben, um Verstimmungen zu vermeiden.
Was bleibt also als Fazit? “Triumph Or Agony” ist ein ausgewogenes – vielleicht zuweilen etwas behäbiges - Stück Bombastmetall, welches vor allem Fans der letzten Scheibe ansprechen dürfte. Den Anhängern der älteren Alben wird neben der Abwesenheit von Uptempo-Granaten vor allem die nahtlose Verflechtung von Klassik und Metal böse aufstossen. Allerdings steht genau diese Synthese der verschiedenen musikalischen Mittel einmal mehr konkurrenzlos da und wird von der hervorragenden Produktion nur noch unterstrichen, was am Ende doch wieder für ein entspanntes Hörvergnügen sorgt.
Hochklassig ist das gebotene Material nämlich ohne Frage, auch wenn Rhapsody es noch besser können.
Repräsentative Anspieltipps: “Triumph Or Agony”, “Silent Dream”