Kreator - Phantom Antichrist
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Mars Mantra
2. Phantom Antichrist
3. Death To The World
4. From Flood Into Fire
5. Civilization Collapse
6. United In Hate
7. The Few, The Proud, The Broken
8. Your Heaven, My Hell
9. Victory Will Come
10. Until Our Paths Cross Again
Die Bloodchamber meint:
Seitdem sich KREATOR vor elf Jahren mit „Violent Revolution“ wieder im Thrash zurückmeldeten, stehen sie unangefochten an der nationalen Spitze und dürften auch weltweit einen der ersten Plätze belegen. Konstanz ist das große Plus der Essener Institution, sowohl im Line Up, als auch in der herausragenden Qualität der Studioalben und im Livesektor. Wenn man ganz oben steht, ist die Luft bekanntlich dünn, und es wird immer schwieriger, sich noch weiter zu steigern. Demzufolge versuchen KREATOR in kleinen Nuancen immer etwas Neues, denn wenn man schon nicht mehr weiter nach vorne kann, muss man sich zumindest zur Seite bewegen, um nicht auf der Stelle zu treten oder gar abzuschmieren.
Nach Rückbesinnung auf alte Zeiten („Violent Revolution“) und moderner („Enemy Of God“) sowie analoger Produktion („Hordes Of Chaos“) hat sich die Band nun stilistisch etwas geöffnet, was in den 90ern mit „Renewal“ und „Endorama“ ziemlich in die Hose ging. Demzufolge schwingen KREATOR diesmal auch nicht die große Gothic- oder Progressive Keule, sondern lassen vielmehr dezent melodische Elemente in ihren Sound einfließen. Dies hat zur Folge, dass vor allem Gitarrist Sami so richtig die Sau rauslassen und das Album mit unzähligen Leads und Solopassagen veredeln durfte. Dass der Typ was drauf hat, wusste man schon immer, aber wie gut er WIRKLICH ist, zeigt (zumindest im KREATOR Kontext) erst „Phantom Antichrist“ so richtig. Das bedeutet auf der anderen Seite aber logischerweise auch einen heruntergeschraubten Härtegrad, den auch die starke Produktion von Jonas Brogen nicht vollständig kaschieren kann. Zumindest der ungezügelte, wilde Punch, der KREATOR immer ausgezeichnet hat, ist (gewollt) etwas in den Hintergrund gerückt – was sicherlich nicht unbedingt jedem Anhänger gefallen wird.
Nichtsdestotrotz haben es Mille & Co. wieder einmal geschafft, ein Album auf durchgehend hohem Niveau aufzunehmen. Ruppige Thrasher a la „Phantom Antichrist“ und „Death To The World“ dürften live ebenso viel Spaß machen wie die eher getragenen Mitgröler „From Flood Into Fire“ und „Until Our Paths Cross Again“, die strukturell schon fast von einer Band wie GRAVE DIGGER stammen könnten. Drumherum gibt es jede Menge guten Stoff zu hören, der es spätestens in den Refrains versteht, den geneigten Headbanger aufhorchen zu lassen – lediglich das etwas zerfahrene „The Few, The Proud, The Broken“ will nicht so recht zünden; aber für so eine Ausfallquote würden die meisten anderen Bands dieses Genres töten.
Man kann es drehen und wenden wie man will: „Phantom Antichrist” ist und bleibt einfach eine erstklassige Platte, aber eben auch nicht der ultimative, Grenzen verschiebende Oberknüller. Aber vielleicht gibt es den ja auch gar nicht (mehr).
Nach Rückbesinnung auf alte Zeiten („Violent Revolution“) und moderner („Enemy Of God“) sowie analoger Produktion („Hordes Of Chaos“) hat sich die Band nun stilistisch etwas geöffnet, was in den 90ern mit „Renewal“ und „Endorama“ ziemlich in die Hose ging. Demzufolge schwingen KREATOR diesmal auch nicht die große Gothic- oder Progressive Keule, sondern lassen vielmehr dezent melodische Elemente in ihren Sound einfließen. Dies hat zur Folge, dass vor allem Gitarrist Sami so richtig die Sau rauslassen und das Album mit unzähligen Leads und Solopassagen veredeln durfte. Dass der Typ was drauf hat, wusste man schon immer, aber wie gut er WIRKLICH ist, zeigt (zumindest im KREATOR Kontext) erst „Phantom Antichrist“ so richtig. Das bedeutet auf der anderen Seite aber logischerweise auch einen heruntergeschraubten Härtegrad, den auch die starke Produktion von Jonas Brogen nicht vollständig kaschieren kann. Zumindest der ungezügelte, wilde Punch, der KREATOR immer ausgezeichnet hat, ist (gewollt) etwas in den Hintergrund gerückt – was sicherlich nicht unbedingt jedem Anhänger gefallen wird.
Nichtsdestotrotz haben es Mille & Co. wieder einmal geschafft, ein Album auf durchgehend hohem Niveau aufzunehmen. Ruppige Thrasher a la „Phantom Antichrist“ und „Death To The World“ dürften live ebenso viel Spaß machen wie die eher getragenen Mitgröler „From Flood Into Fire“ und „Until Our Paths Cross Again“, die strukturell schon fast von einer Band wie GRAVE DIGGER stammen könnten. Drumherum gibt es jede Menge guten Stoff zu hören, der es spätestens in den Refrains versteht, den geneigten Headbanger aufhorchen zu lassen – lediglich das etwas zerfahrene „The Few, The Proud, The Broken“ will nicht so recht zünden; aber für so eine Ausfallquote würden die meisten anderen Bands dieses Genres töten.
Man kann es drehen und wenden wie man will: „Phantom Antichrist” ist und bleibt einfach eine erstklassige Platte, aber eben auch nicht der ultimative, Grenzen verschiebende Oberknüller. Aber vielleicht gibt es den ja auch gar nicht (mehr).
Im Fadenkreuz
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Bastian Greb [bg]
Experte für Modernes und alles was sonst nirgendwo reinpasst
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Michael Hauptmann [mh]
Experte für T(h)rash, Front-Uschis und Blutgemetzel
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Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche