Agrypnie / Fated - Split

Agrypnie / Fated - Split
Death Black Metal
erschienen in 2005 bei Umtrunk
dauert 48:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Crepusculum (Agrypnie)
2. Veritas Mutabilis (Agrypnie)
3. Pavor Nocturnus (Agrypnie)
4. Agrypnie (Agrypnie)
5. Diliculum (Agrypnie)
6. A Descent Into The Maelstrom (Fated)
7. Golem (Fated)
8. Delusive Silence (Fated)
9. The Spirit Crafter (Fated)
10. Autumn Mood (Fated)
11. Isengard (Fated und Agry)

Die Bloodchamber meint:

Vorliegend habe ich die nun dritte Veröffentlichung von Umtrunk Records (zugehörend der gleichnamige Mailorder), namentlich AGRYPNIE vs. FATED - eine Split zweier, bislang für die meisten gänzlich unbekannten, Bands. Was kann man sich darunter vorstellen?

Vorneweg sei zu erwähnen, dass es sich bei AGRYPNIE um ein reines Soloprojekt handelt, und zwar von keinem geringeren als NOCTE OBDUCTA - Shouter Torsten ("der Unhold"). Völlig eingespannt bei den Avantgarde Black Metallern und ohne jeglichen Gedanken an ein Soloprojekt wurde spontan mit Claudius Cremer, seines Zeichens verantwortlich für die Wiederauferstehung der Hamburger Death Metal Band FATED, beschlossen eine Split zu veröffentlichen. Was anfangs als Spaß gedacht war, endete schließlich mit einem Deal bei Umtrunk, was nach kurzer Überlegung natürlich beiden Seiten nicht Unrecht war.

Den Anfang, in Form von drei Songs plus Intro und Outro, macht AGRYPNIE - am ehesten zu beschreiben als melancholischen Black Metal, dessen Parallelen mit NOCTE OBDUCTA nicht unbedingt von der Hand zu weisen sind. Das ist aber auch nicht nötig, macht doch gerade Torsten's Gitarrenarbeit einen ganz anderen Flair und ist vergleichsweise auch wesentlich rauer als aktuelle Veröffentlichungen der Mainzer. Größtenteils schleppend geht es in den Songs voran, immer wieder unterbrochen von schnellen Double-Bass-Parts, die mir aufgrund des Drumcomputers allerdings nicht immer so recht gefallen wollen. Nichtsdestotrotz liegt hier eine unglaubliche Atmosphäre in der Luft, die sich vor allem bei "Agrypnie" mittels sehr dramatischen Gitarrenläufen und Akustik-Parts bemerkbar macht. Untermauert wird jene kalte, depressive Stimmung durch die Texte, für die auch hier NOCTE OBDUCTA - Kopf Marcel Va.Tr. verantwortlich ist. Nach 25 Minuten war's das dann auch schon, leider, denn das Material macht eindeutig Lust auf mehr und ich für meinen Teil bekomme die Songs auch gar nicht mehr aus dem Kopf - wenn das nicht nach Fortsetzung schreit. Als kleiner Überbrücker soll gesagt sein, dass Nektar Part 2 Ende April in den Regalen stehen wird.

Kommen wir zum zweiten Teil der Split. Ursprünglich wurde FATED 1991 als waschechte Thrash Metal Band im Stile von METALLICA und MEGADETH gegründet, nach etlichen Line-Up-Wechseln wurde die Band allerdings 2001, nunmehr spielte man Melodic Death Metal, vollend zu Grabe getragen. Das Schicksal wollte es allerdings nicht anders und so fand Claudius Cremer, ehemaliger Gitarrist der Truppe, anno 2004 alte Aufnahmen wieder und die Idee der Wiederauferstehung war geboren. Die Vocals, ehemals in Angriff genommen von Timo Schütters, übernahm nun Marco Klein, Schreihals der Darmstädter von OPALESSENCE.
Und das, was einen hier die nächsten zwanzig Minuten erwartet, klingt verdammt gut. Groovend und sehr melodisch bahnen sich FATED durch die Songs, die ohne die Growls definitiv mehr an Power Metal erinnern, was nicht zuletzt an den Einflüssen von Claudius Cremer liegt. Ein Solo jagt das nächste, etliche Rhythmuswechsel und jede Menge eingängige Parts ziehen sich durch das komplexe Material der Band, allerdings hätte ich hier und da nichts gegen ein wenig mehr Härte, die Songs könnten insgesamt auch ein wenig treibender sein.

Als Abschluss geben sich zusammen AGRYPNIE und FATED mit einem MORGANA LEFAY Coversong die Ehre, und der rockt richtig. Die Vocals zu "Isengard" stammen sowohl von Marco und Torsten, während Claudius für das Arrangement zuständig war. Definitiv eine gute Entscheidung, den Coversong mit auf die Split zu packen, stellt er doch einen passenden Abschluss dar und wird sicher den ein oder anderen Hörer überraschen.

Als Fazit bleibt zu sagen, dass die Split der beiden Bands trotz verschiedener Genres durchaus passend und gelungen ausgefallen ist. Und bei einem Preis von nur acht Euro gibt es wirklich keinen Grund mehr, den Silberling nicht in den heimischen CD-Schrank einzuladen. Definitiv Pflichtprogramm für NOCTE-Fans, Freunde des melodischen Todesmetalls dürfen auch beherzt zugreifen, insofern sie sich auch von schwärzeren Klängen nicht allzusehr abschrecken lassen und kein reines Geprügel erwarten, denn das gibt's von beiden Seiten nicht.

Zu beziehen bei:
http://www.umtrunk-mailorder.de
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