Iron Maiden - Maiden England '88 (DVD)

Iron Maiden - Maiden England '88 (DVD)
Heavy Metal
erschienen am 22.03.2013 bei EMI
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Moonchild
2. The Evil That Men Do
3. The Prisoner
4. Still Life
5. Die With Your Boots On
6. Infinite Dreams
7. Killers
8. Can I Play With Madness
9. Heaven Can Wait
10. Wasted Years
11. The Clairvoyant
12. Seventh Son Of A Seventh Son
13. The Number Of The Beast
14. Hallowed Be Thy Name
15. Iron Maiden
16. Run To The Hills
17. Running Free
18. Sanctuary

Die Bloodchamber meint:

„Maiden England ’88“, das dürften die meisten IRON MAIDEN Fans wissen, ist mitnichten ein neuer Konzertmitschnitt, sondern existierte schon lange Zeit auf VHS und wurde nun – wie vor einiger Zeit auch schon „Live After Death“ – auf DVD neu veröffentlicht. Für mich ein ganz wichtiger Schritt, denn zum einen war das Video schon seit Ewigkeiten vergriffen, und zum anderen enthält das Ding einige der vielleicht besten (wenn auch am meisten unterschätzen) Songs aus dem riesigen Bandfundus. Die Setlist ist jedenfalls anbetungswürdig gut und haut Großartigkeiten wie „Moonchild“, „The Prisoner“, „Still Life“, „Infinite Dreams“ oder „The Clairvoyant“ gleich im Dutzend billiger raus.

Gefilmt am 27. und 28. November 1988 im Birminghamer NEC, präsentiert sich die Band zum letzten Mal für lange Zeit im klassischen Line Up (Adrian Smith flog kurz danach raus) und kann auf ein Reservoir von sieben Weltklassealben ohne jeden Füller zurückgreifen.
Klar, die Klamotten gehen natürlich aus heutiger Sicht gar nicht mehr, aber dafür passt alles andere, inklusive feiner Bühnenshow im ewigen Eis und einer erstklassig aufeinander abgestimmte Truppe, nahezu perfekt zusammen. Die Songs knallen wie Bombe, die Band ist agil und noch weit von jeder Routine entfernt, das Publikum geht gut mit und auch Sound und Bild wurden ganz gut in die Neuzeit gerettet (auch wenn ein gewisser „Vintage Look“ natürlich nicht von der Hand zu weisen ist).
Neben den bereits bekannten Tracks des Videos hat man außerdem als Bonus noch Aufnahmen von „Run To The Hills“, „Running Free“ und „Sanctuary“ aus dem Archiv gekramt, die zum Abschluss recht schlüssig zur ursprünglichen Show addiert wurden.

Wie mittlerweile von IRON MAIDEN gewohnt, kommt auch „Maiden England ’88“ als Doppel DVD daher. Der zweite Rundling enthält in der Hauptsache den dritten Teil der „The History Of Iron Maiden“ Dokumentation, der allerdings gegenüber seinen tollen Vorgängern beinahe etwas hingeschludert wirkt und in nur 40 Minuten die beiden genialen Longplayer „Somewhere In Time“ und „Seventh Son Of A Seventh Son“ mal eben im Vorbeigehen abfrühstückt. Hier kann man als Fan eine gewisse Enttäuschung nicht verhehlen, dann gerade diesen immer etwas stiefmütterlich behandelten Alben hätte man doch endlich mal die Aufmerksamkeit widmen können, die sie auch verdienen. Schade drum.

Als Abrundung gibt es noch die bekannte 87er Doku „12 Wasted Years“ (90 Minuten) sowie die Videoclips zu „Wasted Years“, „Stranger In A Strange Land“, „Can I Play With Madness“ (übrigens mit Monty Python Graham Chapman in einem seiner letzten Auftritte), „The Evil That Men Do“ und „The Clairvoyant“ zu sehen.

Abschließend sei gesagt, dass dieser Konzertfilm zwar nicht so legendär wie „Live After Death“ oder so bombastisch wie „Rock In Rio“ rüberkommt, aber dennoch einen Ehrenplatz in den filmischen Dokumenten der Band einnimmt. Auch angesichts des nicht von der Hand zu weisenden „vaue for money“ Aspekts sollte man sich das Teil nicht entgehen lassen.
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