Napalm Death - Apex Predator - Easy Meat

Napalm Death - Apex Predator - Easy Meat
Grindcore
erschienen am 23.01.2015 bei Century Media
dauert 40:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Apex Predator - Easy Meat
2. Smash A Small Digit
3. Metaphorically Screw You
4. How The Years Condemn
5. Stubborn Stains
6. Timeless Flogging
7. Dear Slum Landlord…
8. Cesspits
9. Bloodless Coup
10. Beyond The Pale
11. Stunt Your Growth
12. Hierarchies
13. One-Eyed
14. Adversarial / Copulating Snakes

Die Bloodchamber meint:

Es ist mehr als dreißig Jahre her, da hat NAPALM DEATH ihr Debutalbum „Scum“ veröffentlicht. Was sollte man von so einer Band schon erwarten? Der Name suggeriert damals wie heute den Eindruck einer weiteren generischen Punkband, welche nach kurzer Zeit wieder von der Bildfläche verschwindet. Und nun stehen wir hier und vor uns liegt Album Nummer fünfzehn, welches gerade nach dem Vorgänger „Utilitarian“ hohen Erwartungen gerecht werden muss.

Lange muss sich der Hörer gedulden, bis er endlich mal einen Höreindruck von „Apex Predator – Easy Meat“ bekommt. Fast vier Minuten dauert nämlich das Intro und spätestens am Ende ist der Spannungsbogen bis zum Zerreißen gespannt. Und dann kommt es endlich: Durcheinander, Chaos, Double Bass, Screams...eben ganz viel NAPALM DEATH. Der Sound ist ganz klar an den Vorgänger „Utilitarian“ angelehnt. Die Produktion ist ebenso transparent wie böse. Ein richtig scharfer Sound, der zwar auf dem neusten Stand der Technik ist, aber immer noch dieses gewisse Garagenfeeling verströmt. Mit dieser Grundlage wird von Anbeginn an gehämmert was das Zeug hält. In einem rasenden Tempo zeigen „Smash A Single Digit“ und „Metaphorically Screw You“ wie sich die neuste Version der britischen Kultgrinder anhört. Auffallend ist ein überdurchschnittlich aktiver Bass, welcher wahre Wunderleistungen vollbringt. Shane Embury war am Viersaiter zwar noch nie ein Mauerblümchen, doch nun kommt sein Können erst so richtig zur Geltung. Zusammen mit einem agilen Schlagzeug und den tausend Variationen in jedem Song entstehen kurzweilige Songs, welche wenig bis gar keine Langeweile aufkommen lassen. Nur selten wird das Tempo gedrosselt, und wenn doch, dann kann man es an einer Hand abzählen. Wer also die etwas langsameren NAPALM DEATH erleben will, der sollte sofort zu „Dear Slum Landlord...“ oder dem Zwischenteil von „Hierarchies“ springen. Hier wird mit relativ einfachen Mitteln unglaublich viel Stimmung erzeugt. Es werden Kontraste gebildet und der als stumpfsinnig verpönte Grindcore zeigt sich plötzlich von seiner virtuosen Seite. Im Vergleich zu dem Vorgänger gibt es weniger Experimente und weniger Extravaganz, doch dafür punkten die Lieder mit einem perfektionierten Stil, der wie in Stein gemeißelt vorgetragen wird. Dieses Album passt von vorne bis hinten zusammen und hört sich an wie aus einem Guss.

Für mich ist „Apex Predator – Easy Meat“ das eingängigste Album in der kompletten Bandgeschichte. Vielleicht ist es die Vorarbeit von „Utilitarian“, auf dem jetzt ziemlich viel aufgebaut wird, doch das ist mit Sicherheit kein negatives Kriterium. Der geneigte Grindcorer ist bei dieser Scheibe von Anfang an voll dabei und findet nicht nur Gefallen an der Musik, sondern auch an den Texten. In der Diskografie von NAPALM DEATH gibt es eine große Auswahl an erstklassigen Alben, und dieses gehört mit Sicherheit auch dazu.
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