Metallica - Cunning Stunts (DVD)

Metallica - Cunning Stunts (DVD)
Thrash Metal
erschienen in 1998 bei Vertigo Records
dauert 175:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. So What
2. Creeping Death
3. Sad But True
4. Ain\'t My Bitch
5. Hero Of The Day
6. King Nothing
7. One
8. Fuel
9. Bass/Guitar Doodle
10. Nothing Else Matters
11. Until It Sleeps
12. For Whom The Bell Tolls
13. Wherever I May Roam
14. Fade To Black
15. Kill/Ride Medley
16. Last Caress
17. Master Of Puppets
18. Enter Sandman
19. Am I Evil ?
20. Motorbreath

Die Bloodchamber meint:

Die in meinen Augen bis jetzt beste erhältliche Konzert-DVD überhaupt kommt ausgerechnet von meiner momentanen Hass-Band Nr. 1 : Metallica !
Aufgenommen am 09.05. und 10.05.1997 in Fort Worth, Texas, präsentiert sie allerdings eine Phase der Gruppe, in der die Jungs noch gut in Form waren. Alle wirken hoch motiviert, engagiert und reißen sich wirklich den Arsch auf. James steht lässig wie eh und je am Mikro, zieht dabei sämtliche coolen Rockstar-Posen ab und hat das Publikum bestens im Griff. Lars hackt weitestgehend souverän auf seine Schießbude ein und hat immer mal wieder Zeit für ein paar Mätzchen, während Kirk seiner Klampfe mit spielerischer Leichtigkeit die unmöglichsten Soli entlockt und Jason „Der Mann ohne Hals“ Newsted wie besessen über die Bühne stapft und infernalisch bangt.
Überhaupt die Stage : nach dem guten alten Snakepit-Prinzip wurden riesige Laufstege in der Hallenmitte platziert, so daß die wie immer völlig ausrastenden Fans die Band quasi umschließen, was die Stimmung enorm in die Höhe treibt. Die Jungs an den Äxten unternehmen aber auch regelmäßig Ausflüge in die Fotogräben und zeigen Nähe zum Publikum – so könnte das ruhig öfter mal sein, meine Herren Musiker !
Der Sound kommt unglaublich fett und relativ präzise, ist aber dennoch unverfälscht (zu hören an kleineren Spielfehlern und Rückkopplungen), während die Lightshow unglaublich effektiv gestaltet ist und die Musik fast immer punktgenau unterstützt. Dazu gibt es an einigen Stellen ein paar nette Pyros, die zwar insgesamt sparsam, aber dafür wirkungsvoll eingesetzt werden. Von den Rahmenbedingungen ist also alles in Butter.
Die technische Ausstattung der DVD läßt ebenfalls nichts zu wünschen übrig : bei drei Songs lassen sich je nach Laune variable Kamerawinkel einstellen, es gibt die Möglichkeit, sämtliche Lyrics als Untertitel einzublenden (warum ist das nicht längst Standard bei allen DVD’s ?) und sowohl Sound als auch Bild sind glaskar.
Dazu gibt es tonnenweise Bonusmaterial, welches sich in erster Linie mit dem Drumherum der Show beschäftigt. Man erfährt Wissenswertes über die Bühne, die Lichtanlage, den Sound, Kirk’s mächtig böse Gitarre („the most evil guitar ever“), Backstagevorbereitungen und so weiter. Abgerundet wird das ganze von einer riesigen Bildergalerie, die allerdings recht schnell langweilig wird.
Warum ich dem edlen Doppel-Silberling trotzdem die Höchstnote vorenthalten muß, ist in der Setlist begründet. Klar, es war die Tour zu „Load“, also mußte man auch Songs von diesem Album spielen. Trotzdem ist mir das Ganze zu „modern“ geworden. Sicherlich, es gibt Killer wie „Creeping Death“, „Motorbreath“ oder das absolut unglaubliche, 10minütige „Kill/Ride Medley“ (bestehend aus „Ride The Lightning“, „No Remorse“, „Hit The Lights“, „The Four Horsemen“, „Seek & Destroy“ und „Fight Fire With Fire“), aber es ist schon unverzeihlich, „Master Of Puppets“ nur mit dem Titeltrack zu berücksichtigen und den dann noch nicht mal voll auszuspielen. Von „...And Justice For All“ gibt’s mal wieder nur „One“ (wo sind „Blackened“ und „Harvester Of Sorrow“ ?), und auch „Kill Em All“ kommt kaum zum Zuge.
Verzichtbar ist dafür allemal das Bass/Gitarren-Solo sowie die Ur-Version von "Fuel" (noch mit alternativem Text). Cool dagegen sind dafür wieder mal die sorgfältig eingestreuten Coversongs „So What“ (Anti-Nowhere League), „Last Caress“ (Misfits) und „Am I Evil ?“ (Diamond Head), die das Ganze wieder ein bißchen rausreißen. Aber für 10 Punkte reicht’s dennoch nicht. Sorry, guys ...
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