Metallica - St. Anger

Metallica - St. Anger
Modern Metal
erschienen in 2003 bei Vertigo Records
dauert 75:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Frantic
2. St.Anger
3. Some Kind Of Monster
4. Dirty Window
5. Invisible Kid
6. My World
7. Shoot Me Again
8. Sweet Amber
9. The Unnamed Feeling
10. Purify
11. All Within My Hands

Die Bloodchamber meint:

Als Die-Hard-Fan der ersten fünf Metalli-Scheiben war ich natürlich besonders gespannt, wohin sich der Weg der Jungs entwickeln würde. Back to the roots zum melodischen Thrash Metal ? Oder eher weiter auf hardrockigen Melo-Pfaden wie bei "Load/Reload" ? Nun, die Antwort lautet : weder noch !
Eins ist von vornherein klar (dazu braucht man nur den Opener "Frantic" anzuspielen) : heavy und schnell ist die Platte auf alle Fälle, die Gitarren haben wieder deutlich die Oberhand gewonnen; ebenso steht James' Gesang nicht mehr so im Mittelpunkt. Das mag allerdings auch daran liegen, daß das Organ des Frontmannes seine besten Jahre wohl hinter sich hat. Im Vergleich zu früheren Zeiten klingt die Stimme doch recht dünn und droht sich gelegentlich sogar zu überschlagen. Dazu hat Hetfield hier und da auch ein paar Kreischer eingebaut, die wohl freakig klingen sollen, aber eher deplaziert wirken.
Seine zweite Betätigung (Gitarren) klingt da schon etwas besser, die Klampfen sägen nämlich ganz ordentlich. Da kann man weder ihm noch Kirk Hammett einen Vorwurf machen. Ärgerlich ist allerdings, daß die ganze Platte fast gänzlich ohne Soli (!) auskommt, meiner Meinung nach eine der großen Stärken der Band. Dazu hatte leider noch jemand die Idee, die Gitarren a la KoRn mächtig tief zu stimmen, was die ganze Platte unterm Strich doch stark nach "Nu Metal" klingen läßt.
Richtig übel aufgestoßen ist mir aber dann der Schlagzeugsound. Meine Güte, was hat sich der gute Herr Ulrich denn dabei gedacht ? Das klingt ja wie ne alte Bathory-Scheibe. Total blechern. Bei den finanziellen Möglichkeiten der Band und diesem Producer (Bob Rock; hat auch die Bassparts eingespielt) hätte aber mehr drin sein müssen.
Zu guter Letzt will ich noch ein Wort über die Songs verlieren : das Hauptproblem von St.Anger. Die Stücke sind schlicht und einfach langweilig. Es genügt nun mal nicht, eine Riffsammlung (auch wenn sie gut ist) aneinander zu kleben und ohne Ende Breaks einzubauen. Glaubt mir, die Single (Titeltrack) ist bei weitem das eingängigste Stück.
Bösartig könnte man sagen, daß die Jungs einfach nur 75 Minuten Krach aneinander gereiht haben - und das auch noch schlecht produziert. Sicher, die Platte hat ihre Momente, aber von einer Band, die Götter wie "Master Of Puppets" und "Ride The Lightning" veröffentlicht hat, muß man einfach viel, viel mehr erwarten.
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