Manchmal muss man es sich als Band damit abfinden, dass es nicht mehr besser werden kann. BOLT THROWER haben das vor über zehn Jahren festgestellt und trauen sich seitdem nicht einen Nachfolger zu „Those Once Loyal“ zu veröffentlichen. CULT OF LUNA befinden sich nach „Eternal Kingdom“ und „Vertikal“ in einer ähnlichen Situation, so hat „Vertikal“ bei uns als Userwertung eine 8,2 im Schnitt und im Fadenkreuz dreimal die volle Punktzahl und zweimal 9,5 Punkte bekommen. Auch wenn Bloodchamber.de vielleicht für CULT OF LUNA nicht das Maß aller Dinge ist, so mussten sich die Schweden etwas für das neue Album einfallen lassen um den Thron im europäischen Post-Metal-Königreich zu behaupten.

Die Lösung heißt Julie Christmas, kommt aus New York und hat schon bei BATTLE OF MICE und MADE OUT OF BABIES gesungen bevor sie 2010 ihr Soloalbum „The bad wife“ veröffentlicht hat. Die Dame hat eine fantastische Stimme und „Mariner“ ist eine offizielle Kollaboration von ihr und CULT OF LUNA. Eigentlich könnte das Album auch ohne ihre Stimme veröffentlicht werden, aber die New Yorkerin fügt das Gewisse Etwas hinzu. Schon bei ihren beiden Bands und ihrer Soloscheibe war sie der Wahnsinn in Person bzw. der Wahnsinn in Stimme. Christmas flüstert, kreischt, schreit, singt und tut Sachen mit ihrem Kehlkopf, für die ich keine Worte habe.

Wie auch immer man CULT OF LUNA nennen möchte, Post Rock, Post Metal oder Sludge, durch die Hinzunahme von Julie Christmas gewinnt die Musik eine ganz neue Dimension und wird unberechenbar. Das bedingt aber auch, dass man sich der Scheibe etwas intensiver als sonst bei den Schweden üblich widmen muss. Aber wie bei allen Veröffentlichungen von Julie Christmas und von CULT OF LUNA, lohnt es sich auch dieses Mal sich ganz der Musik hinzugeben.