In Flames - Come Clarity

In Flames - Come Clarity
Melodic Death Metal
erschienen am 03.02.2006 bei Nuclear Blast
dauert 48:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Take this life
2. Leeches
3. Reflect the storm
4. Dead end
5. Scream
6. Come clarity
7. Vacuum
8. Pacing death's trail
9. Crawl through knives
10. Versus terminus
11. Our infinite struggle
12. Vanishing light
13. Your bedtime story is scaring everyone

Die Bloodchamber meint:

Ein wenig zur Ruhe kommen! Das scheint es im Sprachschatz der Mannen von In Flames nicht zu geben. Entweder die befinden sich 400 Tage im Jahr auf Tour oder fabrizieren neues Material. Dass dadurch die Qualität der Songs leidet ist klar! Oder vielleicht doch nicht? Der Druck, der nach ''Soundtrack To Your Escape'' auf der Band lastete, muss enorm gewesen sein. Den Die-Hard-Fans der ersten Stunde war der Sound zu sehr Death-Pop. Jedoch hat man mit dieser Art Musik auch eine neue Anhängerschaft um sich gescharrt, also muss man auch irgendwo auf diese Rücksicht nehmen. ''Come Clarity'' schließt in seiner Art nahtlos an die beiden Vorgänger-Alben an, deutet aber trotzdem eindeutig in Richtung vergangener Tage. Oder wie Sänger Anders Fridén so schön sagt: 'Ein Best Of Album, nur ohne alte Songs!' Auch wenn sich das natürlich widersinnig anhört, es trifft den Kern.
Im Grunde im Norden nichts Neues, was in die Konserve kam, aber die Strukturen der einzelnen Songs sind klar ersichtlich, schlicht gehalten und deshalb extrem eingängig. Gleich zu Beginn wird mit der Singleauskopplung ''Take This Life'' gezeigt, wo der Hammer hängt. Das Tempo, das auf diesem Werk tendenziell eh wesentlich höher ist als auf den letzten Veröffentlichungen, geht straight on und lässt auf mehr hoffen. Und enttäuscht wird man meiner Meinung nach auf ''Come Clarity'' nicht. Auch der zweite Song ''Leeches'' lässt sich in diesem Bezug nicht lumpen. Die einzige wirkliche Neuerung allerdings ist im Song ''Dead End'' zu vermelden. So ist zum ersten Mal bei In Flames weiblicher Gesang zu vernehmen. Auch wenn der Eine oder Andere hier eine Anbiederung an die momentane Sopran-Gothic-Welle vermuten könnte, so ist dieser Song nichts weiter als ein hervorragendes zweistimmiges Duett, das auf jeden Fall mal eine willkommene Abwechslung ist! Der Titelsong ''Come Clarity'' ist eine wunderschöne akustische Ballade, die auch auf einem Album wie ''Whoracle'' ihren Platz gefunden hätte. Alles in allem ist dieser CD ein sehr moderner Stil zu bescheinigen, aber eben auch wieder nicht, so dass sich die eingeschworene Fan-Basis wieder künstlich aufregen kann. Sicher kann man es nicht allen recht machen, aber der Stil des Albums kann es endlich schaffen, die beiden Fan-Fronten ein wenig anzunähern.
Der Sound der Aufnahme ist in guter alter Manier gestrickt worden und ist eben typisch schwedisch. Der Druck ist ausreichend vorhanden und kein Instrument wird in den Hintergrund gedrängt. Über die Stimme von Anders Fridén braucht man mittlerweile keine Worte mehr verlieren, die ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben.
Unterm Strich ein genreübergreifendes Werk, das man besitzen sollte. Zwar zünden nicht alle Songs auf Anhieb, aber wenn der Funke da ist, lässt die Explosion nicht mehr lange auf sich warten.
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