Raunchy - Confusion Bay

Raunchy - Confusion Bay
Modern Metal
erschienen am 09.02.2004 bei Nuclear Blast
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Join the scene
2. I get what I see
3. Summer of overload
4. Watch out
5. 9 - 5
6. Show me your real darkness
7. Confusion bay
8. The devil
9. Insane
10. Morning rise & a Friday night
11. Bleeding #2

Die Bloodchamber meint:

Im Zuge der baldigen Veröffentlichung von „Death Pop Romance“ möchte ich euch an dieser Stelle den Vorgänger präsentieren. „Confusion Bay“ ist das zweite Album der Dänen und konnte ihnen zu Teilen die verdiente Aufmerksamkeit verschaffen.
Das großartigste an diesem Album ist sicherlich, dass Raunchy zusammen mit Mnemic dort weitermachen, wo Band wie Fear Factory oder neue In Flames aufhören. Man stelle sich eine softe Variante von ersteren vor, die sich abwechslungsreich in der Gitarrenarbeit und in den Arrangements zeigt und auch vor mitreißenden Melodien nicht zurückschreckt. Dazu kommen vereinzelte Schläge mit der Thrash-Keule, um der Musik die nötige Härte zu verleihen.

Schon der Opener zeigt, wo’s lang geht. „Join The Scene“ rockt wohl so ziemlich jede Stereoanlage mit einer an Strapping Young Lad angelegten Strophe. Der Refrain geht eher in Richtung Fear Factory und lässt diesen Song zum perfekten Einstieg in dieses Album werden.
„I Get What I See“ überzeugt im Anschluss dann durch einen ruhigen Refrain.
Und nun folgen meine persönlichen Highlights auf „Confusion Bay“: „Summer Of Overload“ und „Watch Out“. Ersterer ist ein treibender Smasher, der etwas an Soilwork erinnert, aber durch einen Mörderrefrain noch einige Zentimeter aus den anderen Stücken hervorragt. Eine richtige Hymne mit Arschtrittfaktor 100.
„Watch Out“ kennen die meisten von euch sicherlich schon von der Rotation im Spätprogramm diverser Musikkanäle. Ein clever arrangierter Song mit perfekt eingesetzten Keyboards und einem eingängigen Refrain, der nicht mehr aus dem Kopf verschwinden möchte. Besser als in diese beiden Songs kann man diese Art von Musik wohl nicht packen, denn hier treffen Chartmelodien auf brutale Riffs, als ob es das natürlichste von der Welt wäre.

Klar, dass die restlichen Songs es dagegen nicht leicht haben. Jedoch kann auch der Neo Thrasher „9-5“ dank cooler Strophe, fetten Grooves und einem tollen Refrain da mithalten. Auch hier zeigt sich wieder: die Band hat ein großes Talent im Aufbau der Songs, spielt jeden Teil auch nur so lange, wie es sein muss und spielt leichtfüßig mit der Dynamik.
Leider fällt der nächste Song „Show Me Your Real Darkness“ dann doch etwas ab, da der Refrain nicht zünden möchte und etwas lustlos daherkommt.
„Confusion Bay“ geht zum Glück wieder mehr zur Sache und begeistert durch hervorragend eingesetzte Keys im Stil von Soilwork. Der Refrain kann auch gefallen, somit ein gelungener Titel.
Balladesk wird es bei „The Devil“, leider auch recht schlecht. Dieser Song klingt als einziger völlig belanglos und wäre besser nicht aufs Album gekommen.
Die Entschädigung für diesen Ausfall sollte dann „Insane“ liefern und der Song prügelt auch sofort ziemlich derbe in die Kauleiste. Der Refrain zeigt sich dann sehr melodisch und gelungen. Da der Groove auch nicht zu kurz kommt kann auch dieser Song durchaus gefallen.
Vorletzter Song ist „Morning Rise And A Friday Night“. Dieser steigt mit einem interessanten Groove ein und entwickelt sich zu einem leicht psychedelisch angehauchten Thrash Rocker. Kann ich persönlich zwar nicht soviel mit anfangen, geht aber auch in Ordnung.
Beschlossen wird das Album dann vom einmal mehr aggressiven „Bleeding # 2“, das einen würdigen Rausschmeißer darstellt.

Raunchy haben hier ein teilweise sehr geniales Album veröffentlicht, das den Stil von „Velvet Noise“ konsequent weiterführt und besonders durch seine Eigenständigkeit zu begeistern weiß. Würden nicht einige Songs nur mittelmäßig klingen, es wäre ein einziger großer Killer. Aber auch so lohnt sich das Album, wenn man sich vor Keyboards nicht ekelt und auf moderne Sounds steht.
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