Soulfly & Raunchy
Soulfly & Raunchy
Leipzig, Werk II
18.02.2006
18.02.2006
Auch wenn es nicht allzu selten vorkommt, dass die Mannen um Max Cavalera Stadt und Land im näheren Umkreis mit ihrer Anwesenheit beehren, findet sich am Samstagabend ein imposantes Aufgebot dreadgelockten Köpfen, minderjährigen Schlabberhosenträgern und auch ganz gemeinem Metallervolk im Leipziger Werk II ein. Nicht verwunderlich, denn die schweißtreibenden Konzerte der Tribal-Metaller sind immer ein Garant für mächtig gute Laune.
Ein Blick auf die Merchandise-Preise sorgt jedoch erst einmal dafür, dass einem die Peace-Stimmung im Halse stecken bleibt: 30 Glocken für einen T-förmigen Lappen und sogar doppelt so viel, wenn man sich das Ganze mit langen Ärmeln und Kapuze wünscht! Da scheint wohl einer dem Gerücht auf den Leim gegangen zu sein, Metaller wären reiche Menschen. Selber schuld, wer’s kauft. Man selbst wendet sich angewidert ab und registriert, dass die Anheizer RAUNCHY bereits in die Saiten greifen.
Die Dänen machen ihre Sache auf jeden Fall amtlich und wissen mit den Krachern von „Confusion Bay“ und dem neuen Silberling „Death Pop Romance“ zu überzeugen. Ihre Mischung aus moderner Härte und poppigen Melodien sorgt bei weiten Teilen des Publikums für ausgelassene Stimmung. Es werden aber auch Zeitgenossen registriert, bei denen der Sound der Nordeuropäer nicht allzu großen Anklang findet. Da wird mit zur Faust geballtem Gesicht, in Richtung Bühne ausgestrecktem Mittelfinger und einem herzhaften, in schönstem sächsischen Neudeutsch phrasierten, „Goe Hohm!“ geantwortet, was vielleicht nicht nur auf eine allgemeine Beschränktheit gegenüber Unbekanntem, sondern auch auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass weder der neue Sänger Kasper, noch der ebenfalls mit Mikrofon bewaffnete Keyboarder bei den klaren Gesangsparts tatsächlich singen. So überzeugend die Band musikalisch ist, die Verwendung von Playback schränkt bei einem Metalkonzert das Vergnügen entscheidend ein, zumal man sich anscheinend auch nicht immer ganz einig war, wer denn nun wann die Lippen bewegt. (Rechtfertigungen seitens der Band sind hier in einem Interview nachzulesen)
Nach langer Pause und etlichen „Soulfly, Soulfly!“-Sprechchören schickt sich Maxens Truppe an, ihre Fans ein weiteres Mal zu ausufernden Moshpits anzustiften. Was, wie erwartet, auch gelingt. Im mittleren Teil der lang gezogenen Halle ist die Stimmung jedenfalls, bis auf ein paar winzige Schwächeleien im zweiten Drittel des Gigs, ununterbrochen auf dem Siedepunkt. Es ist eng, es ist heiß, es wird geschubst und geschoben, schweißnasse Haare und T-Shirts werden geschwungen, nicht selten trifft ein Ellenbogen empfindliche Stellen und die Turnschuhe sind nachher dreckiger als nach dem letztjährigen WFF. Was der Pit in den vorderen Reihalten, die sich verzweifelt zurück in lichtere Gefilde retten, zeugen jedoch davon, dass selbst gestandene Männer irgendwann mal am Ende sind.
Musiktechnisch gibt es altbewährte Qualität in gutem Sound. Die neuen, wieder oldschooliger klingenden Kracher vom neuen Album „Dark Ages“ und bewährte Dauerbrenner wie „Prophecy“, „Seek n’ Strike“, „Back To The Primitive“ oder „Bleed“ geben sich die Klinke in die Hand. Mit „Roots Bloody Roots“, „Territory“ und „Innerself“ beschränkt man sich lediglich auf drei Sepultura-Klassiker. Zwischendurch wird der Aggro-Keule mit instrumentalen Zwischenparts und der beliebten Tribal-Einlage auch mal einen kleinen Moment Einhalt geboten. Nach 80 Minuten inklusive Zugabe ist dann Schicht im Schacht.
Trotz eines, angesichts der zum teuren Ticketpreis in keiner wirklichen Relation stehenden Spielzeit und enttäuschter Reaktionen anderer Anwesender, etwas zwiespältigen Gefühls geht man verausgabt und glücklich dem Ausgang entgegen. Schließlich hat man gerade wieder erlebt, welch euphorische, energiereiche und doch friedliche Reaktionen Metal auslösen kann, und das macht immer wieder Spaß!
Ein Blick auf die Merchandise-Preise sorgt jedoch erst einmal dafür, dass einem die Peace-Stimmung im Halse stecken bleibt: 30 Glocken für einen T-förmigen Lappen und sogar doppelt so viel, wenn man sich das Ganze mit langen Ärmeln und Kapuze wünscht! Da scheint wohl einer dem Gerücht auf den Leim gegangen zu sein, Metaller wären reiche Menschen. Selber schuld, wer’s kauft. Man selbst wendet sich angewidert ab und registriert, dass die Anheizer RAUNCHY bereits in die Saiten greifen.
Die Dänen machen ihre Sache auf jeden Fall amtlich und wissen mit den Krachern von „Confusion Bay“ und dem neuen Silberling „Death Pop Romance“ zu überzeugen. Ihre Mischung aus moderner Härte und poppigen Melodien sorgt bei weiten Teilen des Publikums für ausgelassene Stimmung. Es werden aber auch Zeitgenossen registriert, bei denen der Sound der Nordeuropäer nicht allzu großen Anklang findet. Da wird mit zur Faust geballtem Gesicht, in Richtung Bühne ausgestrecktem Mittelfinger und einem herzhaften, in schönstem sächsischen Neudeutsch phrasierten, „Goe Hohm!“ geantwortet, was vielleicht nicht nur auf eine allgemeine Beschränktheit gegenüber Unbekanntem, sondern auch auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass weder der neue Sänger Kasper, noch der ebenfalls mit Mikrofon bewaffnete Keyboarder bei den klaren Gesangsparts tatsächlich singen. So überzeugend die Band musikalisch ist, die Verwendung von Playback schränkt bei einem Metalkonzert das Vergnügen entscheidend ein, zumal man sich anscheinend auch nicht immer ganz einig war, wer denn nun wann die Lippen bewegt. (Rechtfertigungen seitens der Band sind hier in einem Interview nachzulesen)
Nach langer Pause und etlichen „Soulfly, Soulfly!“-Sprechchören schickt sich Maxens Truppe an, ihre Fans ein weiteres Mal zu ausufernden Moshpits anzustiften. Was, wie erwartet, auch gelingt. Im mittleren Teil der lang gezogenen Halle ist die Stimmung jedenfalls, bis auf ein paar winzige Schwächeleien im zweiten Drittel des Gigs, ununterbrochen auf dem Siedepunkt. Es ist eng, es ist heiß, es wird geschubst und geschoben, schweißnasse Haare und T-Shirts werden geschwungen, nicht selten trifft ein Ellenbogen empfindliche Stellen und die Turnschuhe sind nachher dreckiger als nach dem letztjährigen WFF. Was der Pit in den vorderen Reihalten, die sich verzweifelt zurück in lichtere Gefilde retten, zeugen jedoch davon, dass selbst gestandene Männer irgendwann mal am Ende sind.
Musiktechnisch gibt es altbewährte Qualität in gutem Sound. Die neuen, wieder oldschooliger klingenden Kracher vom neuen Album „Dark Ages“ und bewährte Dauerbrenner wie „Prophecy“, „Seek n’ Strike“, „Back To The Primitive“ oder „Bleed“ geben sich die Klinke in die Hand. Mit „Roots Bloody Roots“, „Territory“ und „Innerself“ beschränkt man sich lediglich auf drei Sepultura-Klassiker. Zwischendurch wird der Aggro-Keule mit instrumentalen Zwischenparts und der beliebten Tribal-Einlage auch mal einen kleinen Moment Einhalt geboten. Nach 80 Minuten inklusive Zugabe ist dann Schicht im Schacht.
Trotz eines, angesichts der zum teuren Ticketpreis in keiner wirklichen Relation stehenden Spielzeit und enttäuschter Reaktionen anderer Anwesender, etwas zwiespältigen Gefühls geht man verausgabt und glücklich dem Ausgang entgegen. Schließlich hat man gerade wieder erlebt, welch euphorische, energiereiche und doch friedliche Reaktionen Metal auslösen kann, und das macht immer wieder Spaß!