Ich geb’s zu : nach dem doch stark gothiclastigen Vorgängeralbum „Endorama“ hatte ich Kreator eigentlich abgeschrieben. Umso erstaunlicher, daß Mille und Co. mal eben mit ihrer 2001er Scheibe das beste Album der Bandgeschichte vorlegten, auch wenn natürlich der spezielle Chaos-Charme der Frühwerke wie „Pleasure To Kill“ oder „Extreme Aggressions“ nicht mehr vorhanden war.
Dafür überzeugt die Platte durch die moderne (aber trotzdem traditionsbewußte) Produktion von Andy Sneap, ein durchgängig hohes Powerlevel und klassisches Thrash-Riffing. Nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung war der neue finnische Axeman Sami Yli Sirniö (früher bei Waltari), der die Scheibe durch sein flexibles Spiel enorm aufwertet.
Auch Mainman Mille hat sich zurück auf seine Stärken besonnen und einige verdammt gute Songs auf die Reihe bekommen; Stücke wie „Reconquering The Throne“, „Servant In Heaven – King In Hell“, „Ghetto War“ oder der Titeltrack sind schon jetzt fast Klassiker. Natürlich sind nicht alle Tracks der CD so eingängig geworden, aber auch der Rest kommt gänzlich ohne Durchhänger ins Ziel und verleitet jedesmal zum Drücken der Repeat-Taste. Ist aber bei dieser Konstellation auch kein Wunder : eine großartige Krächzstimme, intelligente Lyrics, brettharte Gitarren und eine druckvolle Rhythmusabteilung. Kann man von einem Metalalbum noch viel mehr erwarten ?
Mit dieser Platte konnten Kreator wieder mächtig Boden gutmachen und meldeten sich verdientermaßen in der Weltspitze der Thrash-Liga zurück. Reconquering the throne !!!