Danzig - Thrall - Demonsweatlive (EP)

Danzig - Thrall - Demonsweatlive (EP)
Hard Rock
erschienen in 1993 bei American Recordings
dauert 28:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. It's Coming Down
2. The Violent Fire
3. Trouble (Elvis Cover)
4. Snakes Of Christ (live)
5. Am I Demon (live)
6. Sistinas (live)
7. Mother (live)

Die Bloodchamber meint:

Nach dem großen Erfolg der ersten drei Danzig-Alben gönnte sich der Meister 1993 eine kleinere Auszeit und veröffentlichte daher nur diese Mini-CD als Vorgeschmack auf „Danzig 4“. Erstaunlich, daß gerade dieses eher unscheinbare Werk der Band den größten kommerziellen Erfolg überhaupt bescherte.
Der Hintergrund dazu ist folgender : aus der hier vertretenen Liveversion des Überhits „Mother“ strickte Top-Produzent Rick Rubin eine großartige Single, dir fortan von allen Musikkanälen rauf und runter gedudelt wurde und den Schinkengott quasi über Nacht einem größeren Publikum bekannt machte. Und das, obwohl der Song zu diesem Zeitpunkt schon fünf Jahre auf dem Buckel hatte. Nun, besser spät als nie ...

Ansonsten ist dieses Werk aber eher unspektakulär. Neben erwähntem Knaller befinden sich noch drei weitere Livetracks auf der EP (aufgenommen übrigens am 31.10.92 in Irvine Meadows; während der How The Gods Kill Tour) , die erstaunlich roh und unbearbeitet rüberkommen, aber weder als wirklich zentrale Hits durchgehen noch in dieser Zusammenstellung besonders begeistern können. Die Songs sind natürlich allesamt nicht schlecht, passen aber nicht sehr zueinander und hinterlassen in dieser geringen Anzahl am Ende doch eher einen zwiespältigen Eindruck. Zudem zeigen diese Versionen auf, daß der Glennster zwar im Studio ein Sänger von Weltklasseformat ist, live aber eher in die brachiale Kategorie gehört. Ein echtes Livealbum wäre im Endeffekt die bessere Lösung gewesen, aber darauf mußten wir ja bekanntlich noch bis 2001 warten.
Interessanter sind da schon die drei Studioaufnahmen, welche die Scheibe abrunden. Der Opener „It’s Coming Down“ ist ein tolles Stück und begeistert durch die typischen Danzig-Trademarks : kräftige Drums und Gitarren, super Stimme und Ohrwurmcharakter. Damit hätte dieser Track problemlos auf eines der drei Vorgängeralben gepaßt. „The Violent Fire“ erreicht nicht ganz diese Klasse, geht aber immer noch als „überdurchschnittlich“ durch. Das abschließende Elvis-Cover „Trouble“ dagegen ist, naja, sagen wir mal Geschmacksache. Tatsache ist aber, daß es deutlich bessere Stücke aus Glenns eigener Feder gibt.

So gesehen ist diese EP also eher für Fans und Komplettisten interessant, alle anderen sollten sich lieber an eines der ersten vier Alben halten. Aber allein der historische Wert ist natürlich immens ...
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