Misfits - Static Age

Misfits - Static Age
Punk
erschienen in 1997 bei Caroline
dauert 35:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Static Age
2. TV Casualty
3. Some Kinda Hate
4. Last Caress
5. Return Of The Fly
6. Hybrid Moments
7. We Are 138
8. Teenagers From Mars
9. Come Back
10. Angelfuck
11. Hollywood Babylon
12. Attitude
13. Bullet
14. Theme For A Jackal
15. She
16. Spinal Remains
17. In The Doorway

Die Bloodchamber meint:

Die (alten) Misfits waren eine Band, um die sich viele Mythen ranken. Seien es die seltsamen Outfits, die grotesken Instrumente, die Lyrics, die allesamt aus B-Movies stammen könnten oder die Tatsache, daß Fronter Glenn Danzig einen seiner ständig wechselnden Drummer mal gefeuert haben soll, weil dieser zwei anstatt nur einen Cheeseburger bei McDonalds haben wollte – jeder hat schon die eine oder andere Geschichte gehört. Inwieweit alles wahr ist, wage ich nicht zu beurteilen – immerhin erfolgte der Split schon 1984. Tatsache ist aber, daß diese Jungs eine der originellsten Punkbands überhaupt waren und etliche Acts (auch aus dem Metal-Genre, wie man an diversen Covers von z.B. Metallica, Guns N’Roses oder Cradle Of Filth sieht) nachhaltig beeinflußt haben.

Ihr Debütalbum von 1978 hätte ein wahrer Paukenschlag werden können, wurde jedoch erst offiziell 1997 veröffentlicht, da sich damals unverständlicherweise kein Label für die Horrorpunks interessierte. Also machte man aus der Not eine Tugend, gründete eine eigene „Plattenfirma“ und packte die fertigen Songs auf diverse Singles und EP’s, die nacheinander auf das nach Punk lechzende Volk losgelassen wurden.
Rückblickend ist das natürlich etwas unglücklich gewesen, da das Album als Ganzes ein echter Pflichtkauf für alle toleranten Rockfans ist. Vielleicht wäre der Band mit so einem Debüt in der Hinterhand mehr Erfolg zuteil geworden, wer weiß ?
Wie dem auch sei, das Rezept der Band war jedenfalls simpel, aber wahnsinnig effektiv : ein bis zwei geile Akkorde, absolut coole Texte und ein todsicheres Gespür für tolle Melodien. Und dann war da ja auch noch der Schinkenglenn, der zwar lange nicht so ausgefeilt klang wie in späteren Zeiten, dafür aber viel Power ohne Pathos in die Songs einbrachte. Was soll ich über die Stücke schon groß sagen ? Es sind eigentlich alle ganz große Hits, egal ob man „Last Caress“, „Hybrid Moments“, „Teenagers From Mars“, „Angelfuck“, „Attitude“ oder „Bullet“ nennt – sie sind alle gleich genial. Der einzige Ausfall der Scheibe heißt „Come Back“ und nervt vor allem durch seine Länge (über drei Minuten !) und den fehlenden Drive. Ansonsten gibt es aber gar nichts zu meckern.

Was hingegen vielen Leuten übel aufstoßen dürfte, ist die absolut garagenmäßig Produktion. Die Gitarren klingen sehr schwammig, Solis gibt’s natürlich gar keine (war im Punk damals verpönt) und die Drums poltern doch recht unkontrolliert durch die Gegend. Die Jungs waren an den Instrumenten definitiv keine Könner, machten dies jedoch durch enorme Spielfreude wieder wett. Trotzdem : sollte ich den Sound auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten, wäre mehr als ne 3 auf gar keinen Fall drin.
Wer mit diesem Manko leben kann, wird mit einer der geilsten Punkscheiben überhaupt belohnt und erfährt auch endlich mal, was der olle Glennster früher so alles verbrochen hat. Keine Ausreden !
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