Soulfly - Archangel
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. We Sold Our Souls To Metal
2. Archangel
3. Sodomites
4. Ishtar Rising
5. Live Life Hard!
6. Shamash
7. Behtlehem's Blood
8. Titans
9. Deceiver
10. Mother Of Dragons
Die Bloodchamber meint:
Max Cavalera ist mal wieder angepisst. Ob es daran liegt, dass er das SOULFLY-Bandgefüge wieder nicht stabil halten konnte und er mit seinem heißblütigen Temperament Basser Tony Campos nach den Aufnahmen zu „Archangel“ zu den unterkühlten Industrial Metallern FEAR FACTORY vertrieben hat? Oder liegt es doch eher daran, dass ihm im Allgemeinen und SOULFLY im Speziellen nach wie vor nicht die Akzeptanz und der Respekt aus der Metal-Szene entgegengebracht werden, die er sich wünscht?
Letzteres könnte wohl eher der Fall sein, musste Cavalera doch seit jeher mit Besetzungswechseln en masse zurechtkommen. Vor allem aber der plakative und meiner Meinung nach völlig deplatzierte „Archangel“-Opener „We Sold Our Souls To Metal“ mit seinen wütenden, aber ziemlich uninspirierten Riffs untermauert den Gedanken, dass es in Maxe so sehr brodelt, dass er einfach ein Statement gegen alle Hater setzen musste. Dabei sollte nicht erst seit gestern bekannt sein, dass Herr Cavalera und seine Sidekicks den Metal bluten, schwitzen und auch atmen. Aber nun gut, hat man sich erst einmal damit abgefunden, dass der schwächste Song das Album eröffnen darf, kann man sich den positiven Aspekten von „Archangel“ widmen. Der folgende Titeltrack beispielsweise deutet an, dass die KILLER BE KILLED-Kollaboration ihre Spuren zumindest in homöopathischen Dosen auch bei SOULFLY hinterlassen hat, kriecht sich der Song doch erst langsam schleppend an den Hörer heran, um diesen dann mit einer Tempoverschärfung zu verblüffen, wie man sie so ähnlich auch von MASTODON kennt.
Ansonsten klingt man aber erwartungsgemäß nach SOULFLY, wobei das Wechselspiel aus Mid- und Uptempo-Grooves so aggressiv klingt wie vielleicht noch nie in der nun schon fast zwanzigjährigen Bandhistorie. Dazu passen auch die heiseren Shouts aus der Kehle von KING PARROT-Shouter Matt Young in „Live Life Hard!“, das sich so vom übrigen Material ebenso erfreulich absetzen kann wie „Behtlehem’s Blood“ mit seinen fast schon nach SEPTICFLESH klingenden Bläser-Einsätzen. Weitere Überraschungen sollte man auf dem mit einer angenehm kurzen Spielzeit von nur etwas mehr als einer halben Stunde aufwartenden regulären Album aber ebenso wenig erwarten wie garantierte Live-Kracher, wenngleich ein Song wie „Sodomites“ mit Sicherheit für Bewegung im Pit sorgen dürften. Was schade ist, denn weder gibt es die in den Songtiteln teilweise angedeutete Rückkehr zu den World Music- und Ethno-Elementen früherer Werke noch wird die Erzengel-Thematik des Albums über einige Chöre hinaus aufgegriffen.
Unter dem Strich ist „Archangel“ ein Album, das auf der einen Seite sein Potential nicht voll ausschöpft und auf der anderen nur deshalb nicht langweilend stumpf daherkommt, weil Marc Rizzo an der Gitarre immer wieder für spielerische Lichtblicke sorgt. So hätten SOULFLY sicher gut daran getan, mit dem verhältnismäßig melodischen „Acosador Nocturno“ sowie dem obligatorischen Instrumental „Soulfly X“ das reguläre Album mit mehr Abwechslung zu bereichern und stattdessen den biederen Opener in die Bonustrack-Sektion zu verfrachten. Fans der Band werden jedoch auch so mit einem der schwächsten Alben der Band sicherlich glücklich werden.
Letzteres könnte wohl eher der Fall sein, musste Cavalera doch seit jeher mit Besetzungswechseln en masse zurechtkommen. Vor allem aber der plakative und meiner Meinung nach völlig deplatzierte „Archangel“-Opener „We Sold Our Souls To Metal“ mit seinen wütenden, aber ziemlich uninspirierten Riffs untermauert den Gedanken, dass es in Maxe so sehr brodelt, dass er einfach ein Statement gegen alle Hater setzen musste. Dabei sollte nicht erst seit gestern bekannt sein, dass Herr Cavalera und seine Sidekicks den Metal bluten, schwitzen und auch atmen. Aber nun gut, hat man sich erst einmal damit abgefunden, dass der schwächste Song das Album eröffnen darf, kann man sich den positiven Aspekten von „Archangel“ widmen. Der folgende Titeltrack beispielsweise deutet an, dass die KILLER BE KILLED-Kollaboration ihre Spuren zumindest in homöopathischen Dosen auch bei SOULFLY hinterlassen hat, kriecht sich der Song doch erst langsam schleppend an den Hörer heran, um diesen dann mit einer Tempoverschärfung zu verblüffen, wie man sie so ähnlich auch von MASTODON kennt.
Ansonsten klingt man aber erwartungsgemäß nach SOULFLY, wobei das Wechselspiel aus Mid- und Uptempo-Grooves so aggressiv klingt wie vielleicht noch nie in der nun schon fast zwanzigjährigen Bandhistorie. Dazu passen auch die heiseren Shouts aus der Kehle von KING PARROT-Shouter Matt Young in „Live Life Hard!“, das sich so vom übrigen Material ebenso erfreulich absetzen kann wie „Behtlehem’s Blood“ mit seinen fast schon nach SEPTICFLESH klingenden Bläser-Einsätzen. Weitere Überraschungen sollte man auf dem mit einer angenehm kurzen Spielzeit von nur etwas mehr als einer halben Stunde aufwartenden regulären Album aber ebenso wenig erwarten wie garantierte Live-Kracher, wenngleich ein Song wie „Sodomites“ mit Sicherheit für Bewegung im Pit sorgen dürften. Was schade ist, denn weder gibt es die in den Songtiteln teilweise angedeutete Rückkehr zu den World Music- und Ethno-Elementen früherer Werke noch wird die Erzengel-Thematik des Albums über einige Chöre hinaus aufgegriffen.
Unter dem Strich ist „Archangel“ ein Album, das auf der einen Seite sein Potential nicht voll ausschöpft und auf der anderen nur deshalb nicht langweilend stumpf daherkommt, weil Marc Rizzo an der Gitarre immer wieder für spielerische Lichtblicke sorgt. So hätten SOULFLY sicher gut daran getan, mit dem verhältnismäßig melodischen „Acosador Nocturno“ sowie dem obligatorischen Instrumental „Soulfly X“ das reguläre Album mit mehr Abwechslung zu bereichern und stattdessen den biederen Opener in die Bonustrack-Sektion zu verfrachten. Fans der Band werden jedoch auch so mit einem der schwächsten Alben der Band sicherlich glücklich werden.
Im Fadenkreuz
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie