Soulfly - Conquer
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Blood Fire War Hate
2. Unleash
3. Paranoia
4. Warmageddon
5. Enemy Ghost
6. Rough
7. Fall Of The Sycophants
8. Doom
9. For Those About To Rot
10. Touching The Void
11. Soulfly VI
Die Bloodchamber meint:
Drei Jahre ist es recht still gewesen um Max Cavalera bevor er 2008 zum großen Rundumschlag angesetzt hat. Nach der Aussöhnung mit Bruder Ig(g)or, die zu der mit viel Wohlwollen aufgenommenen CAVALERA CONSPIRACY geführt hat und die die Diskussionen um eine SEPULTURA Reunion wieder entfacht hat, kommt mit „Conquer“ endlich auch neues Material von Maxens Hauptband SOULFLY in die Regale.
Wer gedacht hat, dass SOULFLY nach dem im Verhältnis etwas ruppigen „Dark Ages“ vielleicht einen Gang zurückschalten würden, wird schon beim Opener „Blood, Fire, War, Hate“ eines besseren belehrt, denn hier wird gefeuert aus allen Rohren. Noch nie wurde ein Album der Band von so einem gnadenlosen Hammer eingeläutet. Dabei paart sich die bandtypische Eingängigkeit mit einer Härte, die man eher mit früheren SEPULTURA oder eben der CC verbindet.
Vieles, was darauf folgt, wirkt erstmal wie Bewegung auf sicherem Terrain. Praktisch aus dem SOULFLY Baukasten zusammengebaut mit klingelnden Gitarren (verhältnismäßig selten), ruhigen Zwischenspielen und voluminösen Grooves kommen u.a. „Paranoia“, „Warmageddon“ oder „Rough“ daher. Die Tempowechsel von Spielstraße zu Rennstrecke und umgedreht wie in „Unleash“ oder „Enemy Ghost“ sind ebenso nichts wirklich Neues. Die Aggression und Stumpfheit des CAVALERA CONSPIRACY Albums hat zwar spürbare Auswirkungen hinterlassen, auch weil „Conquer“ so viel Metal in sich hat wie kein SOULFLY Album zuvor, aber die Mischung daraus und dem „auf Bewährtes zurückgreifen“ entwickelt dennoch keinen schalen Beigeschmack. Denn hier wird alles in eine sinnvolle Form gegossen und wirkt eine Spur reifer, sowohl im Vergleich zu früheren Alben als auch zu „Inflikted“. Trotz der Tempowechsel und vereinzelter Spielereien geht der rote Faden innerhalb eines Liedes nie verloren und der Hörer ist sich stets sicher, dass es noch auf den Punkt kommen wird.
Wenn sich dann mittendrin noch ein Überraschungsei wie „Fall Of The Sycophants“ verbirgt, welches nach kurzer Einleitung so dermaßen mitreißend nach vorne geht, dass man sich spätestens bei der großartigen Gitarrenmelodie im Refrain strotzend vor unbändiger Energie den Worten des Meisters „Destroy this fucking place!“ anschließen will, und das ohne das ruhige Geplänkel in der Mitte jedes andere Lied Staub hätte schlucken lassen, verfestigt sich der Eindruck, dass „Conquer“ gegen kein anderes SOULFLY Album zurückstecken muss und im Langzeittest Ambitionen auf die Pole Position in der Diskographie anmeldet.
Die anderen gewohnten Trademarks wie prominente Gastmusiker (David Vincent (u.a. MORBID ANGEL) bei „Blood, Fire, War, Hate“ und Dave Peters (u.a. THROWDOWN) bei „Unleash“), das obligatorische Bandnameninstrumental und den hörbaren Weltmusikeinfluss, mit einigen exotischen Instrumenten bei „Touching The Void“ und dem Outro von „For Those About To Rot“, das auf einer Ägyptenreise am Nil aufgenommen wurde, fügen sich zusammen mit dem sehr gelungenen Cover zu einem absolut großartigen Album zusammen. Wer damit noch nicht genug hat, besorgt sich die Limited Edition, die mit drei Bonustracks (u.a. einem „The Beautiful People“ Cover, vor dem es mich in Gedanken graust) und einer 16-Track Live DVD aufwartet.
Falls in Zukunft noch zwei bis drei Lieder mit durchgehendem Eisenfuß den Weg auf weitere Alben finden, kann zumindest ich gut auf eine SEPULTURA Reunion verzichten.
Bis dahin packe ich das Messer zwischen die Zähne, stelle „Conquer“ auf volle Lautstärke und harre der Leute, die ankommen um sich zu beschweren…
Wer gedacht hat, dass SOULFLY nach dem im Verhältnis etwas ruppigen „Dark Ages“ vielleicht einen Gang zurückschalten würden, wird schon beim Opener „Blood, Fire, War, Hate“ eines besseren belehrt, denn hier wird gefeuert aus allen Rohren. Noch nie wurde ein Album der Band von so einem gnadenlosen Hammer eingeläutet. Dabei paart sich die bandtypische Eingängigkeit mit einer Härte, die man eher mit früheren SEPULTURA oder eben der CC verbindet.
Vieles, was darauf folgt, wirkt erstmal wie Bewegung auf sicherem Terrain. Praktisch aus dem SOULFLY Baukasten zusammengebaut mit klingelnden Gitarren (verhältnismäßig selten), ruhigen Zwischenspielen und voluminösen Grooves kommen u.a. „Paranoia“, „Warmageddon“ oder „Rough“ daher. Die Tempowechsel von Spielstraße zu Rennstrecke und umgedreht wie in „Unleash“ oder „Enemy Ghost“ sind ebenso nichts wirklich Neues. Die Aggression und Stumpfheit des CAVALERA CONSPIRACY Albums hat zwar spürbare Auswirkungen hinterlassen, auch weil „Conquer“ so viel Metal in sich hat wie kein SOULFLY Album zuvor, aber die Mischung daraus und dem „auf Bewährtes zurückgreifen“ entwickelt dennoch keinen schalen Beigeschmack. Denn hier wird alles in eine sinnvolle Form gegossen und wirkt eine Spur reifer, sowohl im Vergleich zu früheren Alben als auch zu „Inflikted“. Trotz der Tempowechsel und vereinzelter Spielereien geht der rote Faden innerhalb eines Liedes nie verloren und der Hörer ist sich stets sicher, dass es noch auf den Punkt kommen wird.
Wenn sich dann mittendrin noch ein Überraschungsei wie „Fall Of The Sycophants“ verbirgt, welches nach kurzer Einleitung so dermaßen mitreißend nach vorne geht, dass man sich spätestens bei der großartigen Gitarrenmelodie im Refrain strotzend vor unbändiger Energie den Worten des Meisters „Destroy this fucking place!“ anschließen will, und das ohne das ruhige Geplänkel in der Mitte jedes andere Lied Staub hätte schlucken lassen, verfestigt sich der Eindruck, dass „Conquer“ gegen kein anderes SOULFLY Album zurückstecken muss und im Langzeittest Ambitionen auf die Pole Position in der Diskographie anmeldet.
Die anderen gewohnten Trademarks wie prominente Gastmusiker (David Vincent (u.a. MORBID ANGEL) bei „Blood, Fire, War, Hate“ und Dave Peters (u.a. THROWDOWN) bei „Unleash“), das obligatorische Bandnameninstrumental und den hörbaren Weltmusikeinfluss, mit einigen exotischen Instrumenten bei „Touching The Void“ und dem Outro von „For Those About To Rot“, das auf einer Ägyptenreise am Nil aufgenommen wurde, fügen sich zusammen mit dem sehr gelungenen Cover zu einem absolut großartigen Album zusammen. Wer damit noch nicht genug hat, besorgt sich die Limited Edition, die mit drei Bonustracks (u.a. einem „The Beautiful People“ Cover, vor dem es mich in Gedanken graust) und einer 16-Track Live DVD aufwartet.
Falls in Zukunft noch zwei bis drei Lieder mit durchgehendem Eisenfuß den Weg auf weitere Alben finden, kann zumindest ich gut auf eine SEPULTURA Reunion verzichten.
Bis dahin packe ich das Messer zwischen die Zähne, stelle „Conquer“ auf volle Lautstärke und harre der Leute, die ankommen um sich zu beschweren…
Im Fadenkreuz
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Michael Hauptmann [mh]
Experte für T(h)rash, Front-Uschis und Blutgemetzel
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Stefan Hofmann [sh]
Experte für Death, Black und Thrash Metal
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen