Soulfly - Omen
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Bloodbath & Beyond
2. Rise Of The Fallen
3. Great Depression
4. Lethal Injection
5. Kingdom
6. Jeffrey Dahmer
7. Off With Their Heads
8. Vulture Culture
9. Mega-Doom
10. Counter Sabotage
11. Soulfly VII
Die Bloodchamber meint:
Da mein (brasilianisches) Portugiesisch noch schlechter ist als mein Französisch, greife ich zur Einleitung auf letzteres zurück: SACRE BLEU! Denn von unterhaltsamen Ausnahmen, wie dem spitzzüngigsten aller deutschen Literaturkritiker, Marcel Reich-Ranicki, abgesehen spricht man im Allgemeinen doch von der Altersmilde, die sich bei Annäherung an den Lebensabend einstellt. Max Cavalera ist mit seinen 40 Jahren zwar (hoffentlich & wahrscheinlich) noch weit von seinem Lebensabend entfernt, aber mit den 26 als Teil der Metalbandszene verbrachten Jahren in dieser Hinsicht ein ziemlich alter Fuchs. Genau dieser Fuchs scheint in den letzten Jahren entgegen der Theorie nur alterswütender und kein Stück milder zu werden, was zuletzt das Debüt von CAVALERA CONSPIRACY und das letzte SOULFLY Werk „Conquer“ belegten.
An dieser Stelle setzt „Omen“ an. Zum ersten Mal in der SOULFLY Geschichte ist Master Max im Vorfeld nicht auf dem halben Globus rumgereist, um sich inspirieren zu lassen und diverse Weltmusikschnipsel einfließen zu lassen. Ein kleiner Besuch in einem nahen Hirsch- und Saupark während der Brunftzeit scheint aber durchaus vorstellbar, denn der gute Max röhrt ins Mikrofon wie ein kapitaler Achtzehnender, der keinem Revierkampf aus dem Weg geht, sondern sie eher noch sucht, um zu beweisen, dass nur er der Herr im Haus ist und nur er es auch sein kann. Abzüglich des obligatorischen, dieses Mal auch durch das Weglassen exotischer Instrumente sehr unauffälligen selbstbetitelten Stücks - „Soulfly VII“, da 7. Album – gibt es 36 Minuten lang fast durchgehend auf die Mappe. Groovige Hüpfpassagen, die auf Konzerten für die meiste Bewegung sorgen, sind beim Hören eher Entspannungsinseln inmitten ungezügelter Raserei mit zum Teil richtiggehend Schaum vor dem Mund („Bloodbath & Beyond“, „Great Depression“, „Counter Sabotage“).
Vielleicht hat Max im Zuge seiner letzten Werke schlicht wieder Blut geleckt an der raueren Gangart oder er sieht die Welt weiter blindlings in Richtung Untergang taumeln oder er ist einfach nur so genervt von den vielen Fragen nach einer SEPULTURA Re-Union. Auf jeden Fall klingt „Omen“ danach, dass die ganze Truppe – Marc Rizzo u.a. mit einigen netten Soli - richtig Spaß hat, die Kuh fliegen zu lassen und das wehrlose Vieh dann noch in der Luft zu reißen („Vulture Culture“). Dabei bleiben nur die Ohrwürmer auf der Strecke, mit denen bisher noch jedes SOULFLY Album aufwarten konnte. Zumindest nach einigen Durchläufen bietet sich kein Titel aufdringlich als der Kracher an. Manchmal kommt vor lauter Röhren die Galligkeit ein bisschen zu kurz, ein anderes Mal zündet der gleichzeitige Übergang von Instrumenten und Gesang fehl oder aber der instrumentale Angriff hält nicht, was der Titel verspricht („Off With Their Heads“). Es sind immer nur Nuancen, doch gerade diese sind ab einem gewissen Niveau eben entscheidend.
„Omen“ ist womöglich das kompakteste aller SOULFLY Alben und die bei „Dark Ages“ begonnene, immer konsequenter verfolgte rauere Ausrichtung überzeugt im Grunde voll. Es fehlt heuer nur an dem Händchen für – um bei den letzten beiden Alben zu bleiben – Lieder vom Schlage von „Frontlines“, „Blood Fire War Hate“ oder „Fall of the Sycophants“. Gut möglich, dass das beim in nicht all zu ferner Zukunft anstehenden zweiten CAVALERA CONSPIRACY Album schon wieder ganz anders aussieht.
Bis dahin ist „Omen“ dennoch eine feine Einstimmung auf einen heißen Festivalsommer - allerdings kein Aufruf, sich dort wie die wilde Wildsau aufzuführen!
An dieser Stelle setzt „Omen“ an. Zum ersten Mal in der SOULFLY Geschichte ist Master Max im Vorfeld nicht auf dem halben Globus rumgereist, um sich inspirieren zu lassen und diverse Weltmusikschnipsel einfließen zu lassen. Ein kleiner Besuch in einem nahen Hirsch- und Saupark während der Brunftzeit scheint aber durchaus vorstellbar, denn der gute Max röhrt ins Mikrofon wie ein kapitaler Achtzehnender, der keinem Revierkampf aus dem Weg geht, sondern sie eher noch sucht, um zu beweisen, dass nur er der Herr im Haus ist und nur er es auch sein kann. Abzüglich des obligatorischen, dieses Mal auch durch das Weglassen exotischer Instrumente sehr unauffälligen selbstbetitelten Stücks - „Soulfly VII“, da 7. Album – gibt es 36 Minuten lang fast durchgehend auf die Mappe. Groovige Hüpfpassagen, die auf Konzerten für die meiste Bewegung sorgen, sind beim Hören eher Entspannungsinseln inmitten ungezügelter Raserei mit zum Teil richtiggehend Schaum vor dem Mund („Bloodbath & Beyond“, „Great Depression“, „Counter Sabotage“).
Vielleicht hat Max im Zuge seiner letzten Werke schlicht wieder Blut geleckt an der raueren Gangart oder er sieht die Welt weiter blindlings in Richtung Untergang taumeln oder er ist einfach nur so genervt von den vielen Fragen nach einer SEPULTURA Re-Union. Auf jeden Fall klingt „Omen“ danach, dass die ganze Truppe – Marc Rizzo u.a. mit einigen netten Soli - richtig Spaß hat, die Kuh fliegen zu lassen und das wehrlose Vieh dann noch in der Luft zu reißen („Vulture Culture“). Dabei bleiben nur die Ohrwürmer auf der Strecke, mit denen bisher noch jedes SOULFLY Album aufwarten konnte. Zumindest nach einigen Durchläufen bietet sich kein Titel aufdringlich als der Kracher an. Manchmal kommt vor lauter Röhren die Galligkeit ein bisschen zu kurz, ein anderes Mal zündet der gleichzeitige Übergang von Instrumenten und Gesang fehl oder aber der instrumentale Angriff hält nicht, was der Titel verspricht („Off With Their Heads“). Es sind immer nur Nuancen, doch gerade diese sind ab einem gewissen Niveau eben entscheidend.
„Omen“ ist womöglich das kompakteste aller SOULFLY Alben und die bei „Dark Ages“ begonnene, immer konsequenter verfolgte rauere Ausrichtung überzeugt im Grunde voll. Es fehlt heuer nur an dem Händchen für – um bei den letzten beiden Alben zu bleiben – Lieder vom Schlage von „Frontlines“, „Blood Fire War Hate“ oder „Fall of the Sycophants“. Gut möglich, dass das beim in nicht all zu ferner Zukunft anstehenden zweiten CAVALERA CONSPIRACY Album schon wieder ganz anders aussieht.
Bis dahin ist „Omen“ dennoch eine feine Einstimmung auf einen heißen Festivalsommer - allerdings kein Aufruf, sich dort wie die wilde Wildsau aufzuführen!