Trivium - Vengeance Falls
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Brave This Storm
2. Vengeance Falls
3. Strife
4. No Way To Heal
5. To Believe
6. At The End Of This War
7. Through Blood And Dirt And Bone
8. Villainy Thrives
9. Incineration: The Broken World
10. Wake (The End Is Nigh)
Die Bloodchamber meint:
Man kann es fast als Sinnbild für die weiter voranschreitende Transformation von TRIVIUM betrachten, dass das Etwas auf dem Cover gut und gerne der Riege der Decepticons entsprungen sein könnte. Die spätestens auf „In Waves“ für jeden hörbar gewordene Integration artfremder Elemente auf dem von der Band propagierten Weg gen Metal 2.0 wird auf „Vengeance Falls“ noch konsequenter fortgesetzt, vor allem mit enorm melodischen Refrains und Gesangslinien, die man wie im Titeltrack oder in „At The End Of This War“ nicht zwingend dem Metal zuordnen würde. Ein Pop/Rock-Verdacht schleicht sich dennoch zu keiner Zeit ein, weil die Band vor Energie sprüht und regelmäßig die Wutfunken fliegen lässt. Will man sich unbedingt schnell orientieren, kann man das daher ebenso gut am direkten Einstieg „Brave This Storm“ mitsamt lautem „GO!“ nach zwölf Sekunden tun.
Wie wichtig TRIVIUM inzwischen die Balance zwischen Aufregung und Beruhigung sowie allen Charakteristika der Bandgeschichte geworden ist, zeigt sich im weiteren Verlauf. Ein deutliches Beispiel ist die Folge „Strife“ – „No Way To Heal“, denn wo Ersteres an den Schlüsselstellen auf Ruhephasen setzt, springt Matt Heafy in Zweitem von nahezu sanfter Melodik immer wieder zum zeitweise vergessenen („The Crusade“) wüsten Gebrüll. Matts Performance ist auch insgesamt der augenscheinlichste Unterschied zu allen bisherigen TRIVIUM Alben, denn nie zuvor hat er den Klargesang derart mutig und variabel gestaltet. Mit dem fantastischen „Through Blood And Dirt And Bone“ im Ohr kann man zu dieser Entscheidung nur gratulieren und sollte wahrscheinlich auch einen kleinen Dank an den produzierenden DISTURBED Frontmann David Draiman schicken, der ihn zu dieser Leistung motiviert hat.
Im Prinzip bedarf „Vengeance Falls“ nur weniger weiterer Worte, weil TRIVIUM sich gefestigt wie nie auf ihrem mehr denn je eindeutig erkennbaren Heimatgrund bewegen und sämtliche Erweiterungen schlüssig eingearbeitet wurden, so dass kein Fan von „In Waves“ größere Probleme mit „Vengeance Falls“ haben dürfte. Abgesehen von ein paar kleinen Längen („Strife“, „Incineration: The Broken World“) und dem Lied für das obligatorische Misheard Lyrics Video (Oder hört jemand im Refrain von „To Believe“ kein „Canapé“?) gibt es aber noch etwas Grundsätzliches, dass man bei TRIVIUM auf der Rechnung haben muss: Die Band macht wohlüberlegten und topmodernen Hochglanzmetal.
Das hat zwar nichts mit Mainstreamkalkulationen nach Art von BULLET FOR MY VALENTINE zu tun, ist für die Graswurzelfraktion jedoch genauso unverdaulich, denn an „Vengeance Falls“ klebt kein Körnchen Dreck, den die Band im Vorbeilaufen oder bei einer übermütigen, unbedachten Aktion aufgesammelt hat. In dem Teil der Metalwelt, in dem die Versifftheit der Kutte und die Verranztheit der Jeans unabdingbare Gradmesser der Street Credibility und damit auch der musikalischen Glaubwürdigkeit sind, werden TRIVIUM deshalb weiterhin unwillkommen bleiben, dabei gehört eigentlich nicht viel dazu zu erkennen, dass in „Vengeance Falls“ ebenso viel Herz wie Köpfchen steckt. Man muss es nur (an-)erkennen wollen.
Wie wichtig TRIVIUM inzwischen die Balance zwischen Aufregung und Beruhigung sowie allen Charakteristika der Bandgeschichte geworden ist, zeigt sich im weiteren Verlauf. Ein deutliches Beispiel ist die Folge „Strife“ – „No Way To Heal“, denn wo Ersteres an den Schlüsselstellen auf Ruhephasen setzt, springt Matt Heafy in Zweitem von nahezu sanfter Melodik immer wieder zum zeitweise vergessenen („The Crusade“) wüsten Gebrüll. Matts Performance ist auch insgesamt der augenscheinlichste Unterschied zu allen bisherigen TRIVIUM Alben, denn nie zuvor hat er den Klargesang derart mutig und variabel gestaltet. Mit dem fantastischen „Through Blood And Dirt And Bone“ im Ohr kann man zu dieser Entscheidung nur gratulieren und sollte wahrscheinlich auch einen kleinen Dank an den produzierenden DISTURBED Frontmann David Draiman schicken, der ihn zu dieser Leistung motiviert hat.
Im Prinzip bedarf „Vengeance Falls“ nur weniger weiterer Worte, weil TRIVIUM sich gefestigt wie nie auf ihrem mehr denn je eindeutig erkennbaren Heimatgrund bewegen und sämtliche Erweiterungen schlüssig eingearbeitet wurden, so dass kein Fan von „In Waves“ größere Probleme mit „Vengeance Falls“ haben dürfte. Abgesehen von ein paar kleinen Längen („Strife“, „Incineration: The Broken World“) und dem Lied für das obligatorische Misheard Lyrics Video (Oder hört jemand im Refrain von „To Believe“ kein „Canapé“?) gibt es aber noch etwas Grundsätzliches, dass man bei TRIVIUM auf der Rechnung haben muss: Die Band macht wohlüberlegten und topmodernen Hochglanzmetal.
Das hat zwar nichts mit Mainstreamkalkulationen nach Art von BULLET FOR MY VALENTINE zu tun, ist für die Graswurzelfraktion jedoch genauso unverdaulich, denn an „Vengeance Falls“ klebt kein Körnchen Dreck, den die Band im Vorbeilaufen oder bei einer übermütigen, unbedachten Aktion aufgesammelt hat. In dem Teil der Metalwelt, in dem die Versifftheit der Kutte und die Verranztheit der Jeans unabdingbare Gradmesser der Street Credibility und damit auch der musikalischen Glaubwürdigkeit sind, werden TRIVIUM deshalb weiterhin unwillkommen bleiben, dabei gehört eigentlich nicht viel dazu zu erkennen, dass in „Vengeance Falls“ ebenso viel Herz wie Köpfchen steckt. Man muss es nur (an-)erkennen wollen.