Unearth - The March

Unearth - The March
Thrash Metal / Metalcore
erschienen am 10.10.2008 bei Metal Blade Records
dauert 47:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. My will be done
2. Hail the shrine
3. Crow killer
4. Grave of opportunity
5. We are not anonymus
6. The march
7. Cutman
8. The chosen
9. Letting go
10. Truth or consequence
11. Our callous skin (Bonus track)
12. Making of

Die Bloodchamber meint:

Das neue UNEARTH-Album „The March“ - eine wunderhübsch glänzende Medaille mit zwei Seiten. Von vorne zeigt sie eine kontinuierlich und leidenschaftlich auf hohem technischen Niveau spielende Band, die ihren typischen Sound nahezu perfektioniert hat und damit bei Metalcore- und Breakdown-Begeisterten auf verliebte Ohren stößt. Dreht man das Glanzstück jedoch um, zeigen sich Abnutzungserscheinungen, ist vieles vorhersehbar. UNEARTH machen eben das, was sie am besten können und veröffentlichen, wie zum Beispiel NEAERA, qualitativ auf konstant hohem Niveau stehende Alben, die sich aber sehr ähnlich sind.

Ob man dem wohlwollend gegenübersteht oder nicht - letztendlich muss man zugeben, dass auf „The March“ wieder ganz großes Tennis gespielt wird. Der Einfluss des traditionellen Metals spielt hier eine noch größere Rolle als je zuvor. Die MAIDEN-Zitate gewinnen noch mehr Einfluss; Soli sind nahezu in jedem Song platziert und manche Songs gehen als reinrassige Thrashmetal-Walzen durch, denen Shouter Trevor den typischen UNEARTH-Stempel aufdrückt.

Hier sitzt jeder Break, jedes Solo, jeder Drumbeat, so dass schon fast ein klein wenig Biss verloren geht. Detailverliebt und handwerklich perfekt bleibt das Album durchgehend auf hohem Niveau. Ausfälle sucht man vergebens, Überraschungen allerdings auch. Nur das dreckig rockende „The Chosen“ und die Midtempo-Nummer „Letting Go“ mit ihrer gänsehäutigen Gitarrenmelodie fallen aus dem Rahmen. Der markante Opener „My Will Be Done“, „Crowkiller“ und „We Are Not Anonymous“ haben echten Hitcharakter und werden sicher auch zu den zukünftigen Live-Highlights der Band zählen.

Wer die melodische, die „Zombie Autopilot“-Seite UNEARTHs liebt, wird auch über weite Strecken von „The March“ ein breites Grinsen im Gesicht tragen. Fans, die an „The Oncoming Storm“ mehr Freude hatten als an „III – In The Eyes Of Fire“, werden hier fröhlich durch den Moshpit springen, zumal - Adam D. sei Dank - „The March“ angenehm wuchtig in die Fresse haut. So wie sich das für ein stimmiges modernes Metal-Album eben gehört.
Da UNEARTH den Vorreiterbonus haben, und es an „The March“ , außer mangelndem Überraschungseffekt, auch nichts auszusetzen gibt, wird hier natürlich eine hohe Note vergeben. Gewohntes in hoher Qualität serviert zu bekommen, ist immer noch besser, als enttäuscht zu werden.
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